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FAQ Entsäuerung von Trinkwasser mit Calciumkarbonat, Marmorkies oder Dolomit
1. Wozu EntsäuerungWasser wurde in früheren Zeiten in drucklosen Wasserführungssystemen transportiert. So gilt z.B. das Wasserleitungssystem des römischen Reiches bis heute als Spitzenleistung der Ingenieurskunst. Die sichere Wasserversorgung trug wesentlich zum Aufstieg Roms als abendländische Großmacht bei. Das in den Aquaedukten (im Bild: Pont du Gare) geführte Wasser
fließt in einem mehr oder weniger starkem Gefälle, zum Teil auch in offen
ausgeführten Rinnen, zu den Wasserverbrauchern. Dadurch hat das Wasser
einerseits Zeit Sauerstoff aufzunehmen, andererseits werden Gase wie
Kohlendioxid ausgetrieben. Die Wasserbeschaffenheit ähnelt daher einem
natürlichen Wasser, d.h. es herrscht weitestgehend ein Gleichgewicht zwischen im
Wasser gelösten Gasen, namentlich das Kohlendioxid und gelösten Inhaltsstoffen
wie Calcium. Probleme gibt es immer dann, wenn Wasser keine Gelegenheit bekommt, dieses Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht herzustellen. Dies ist regelmäßig dann der Fall, wenn Wasser in geschlossenen Rohrleitungssystemen befördert wird. Hier kann nun entweder die freie Kohlensäure Rohrwandungen angreifen oder ausfällender Kalk verblockt die Rohre. Dadurch sind in den Anfängen der zentralen Wasserversorgung beachtliche Schäden durch Korrosion oder Kalkablagerungen entstanden. Grundsätzlich lässt sich vereinfacht sagen: Ist Wasser dagegen kalkabscheidend, dann führt dies zu Ablagerungen in Rohrleitungen und Anlagen. Solches Wasser kann Filter verbacken, Warmwasserbereiter beschädigen und Rohrleitungen verstopfen. Das Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht ist stark von der Wassertemperatur abhängig. Nahezu jeder wird beim Erwärmen von Nudelwasser oder Kaffeewasser das Ausfällen zu Kalk beobachtet beobachtet haben können Anlagen zur Entsäuerung von Wasser dienen also dem Schutz von Rohrleitungen und Armaturen vor Korrosion. 2. Einsatzgebiete von Entsäuerungsanlagen
3. Methoden der EntsäuerungDie in dieser FAQ angesprochenen Methoden zur Entsäuerung von Wasser befassen sich mit der chemischen Neutralisation der freien überschüssigen Kohlensäure. Das Ziel dieser Aufbereitung (nur Trinkwasser!) ist das Erreichen des Kalk-Kohlensäure-Gleichgewichtes. Dieses Gleichgewicht lässt sich in vielen Fällen entweder mittels Dosierung von Natronlauge oder aber über Filtration von kalkhaltigen Granulaten wie Calciumkarbonat, Jurakalk, Marmorkies oder Dolomit erreichen. Die Filtration über Granulate wird oftmals in der Trinkwasseraufbereitung eingesetzt und ist insbesondere für den Privatanwender die einfachste Möglichkeit, sein Brunnenwasser in den Griff zu bekommen. Er wird sie möglichst immer dann anwenden, wenn in der Wasseranalyse
sinngemäß steht:
Weiter Themenanfang Seitenanfang 4. Prinzip der Entsäuerung in geschlossenen Schnellfiltern
Weiter Themenanfang Seitenanfang 5. Woher kommt unser CalciumcarbonatWeiter Themenanfang Seitenanfang 6. Mögliche Probleme bei der Entsäuerung von TrinkwasserWeiter Themenanfang Seitenanfang 5. Einsatzgrenzen von Calciumkarbonat
Nächstes Thema Zum Themenanfang Voriges Thema Zum Seitenanfang 6. Verfahrensschema der Schnellfiltration mit CalciumkarbonatDie Anwendung erfolgt in einem normalen
Filtrationsverfahren ( siehe Bild 1).
Nächstes Thema Zum Themenanfang Voriges Thema Zum Seitenanfang 7. Allgemeine Betriebsbedingungen der Schnellfiltration mit Calciumkarbonat
* bei optimalen
Bedingungen, weiteres siehe Filtertechnik Nächstes Thema Zum Themenanfang Voriges Thema Zum Seitenanfang 8. DruckverlustIm untenstehenden Diagramm ist der Druckverlust in Abhängigkeit von der Filtergeschwindigkeit dargestellt. Ein Druckverlust von 0,5 bar sollte nicht überschritten werden. Spätestens bei Erreichen dieser Druckdifferenz ist eine Rückspülung durchzuführen
Nächstes Thema Zum Themenanfang Voriges Thema Zum Seitenanfang 9. BettausdehnungIm untenstehenden Diagramm ist die Expansion des Filterbettes während der
Rückspülung dargestellt als Funktion der Wassertemperatur.
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7. Welcher Anlagentyp soll es seinWeiter Themenanfang Seitenanfang 8. Was ist sonst noch beim Einsatz von Entsäuerungsanlagen zu beachten?
Seitenanfang Zu den Entsäuerungsanlagen
1. MarmorkiesDie notwendige Kiesmenge setzt sich aus Reaktions- und Verbrauchsmenge zusammen. 1. Reaktionsmenge
2.Verbrauchsmenge: 2,3 g Marmor/m³ Wasser/h für 1 mg/l = 1 g/m³ umgesetztem CO2 bzw. etwa 10mg/mmol umgesetztem CO2 Aufhärtung: 0,127°dH je mg/l umgesetztem CO2 Nachfüllzeit: 3 bis 6 Monate Schüttgewicht: 1200 kg/m³ = 1,2 t/m³ Filterart: nur offene Filter üblich Filterkiesschichthöhe: i.a. 1,0 bis 1,5 m (2,5 m) Filtergeschwindigkeit: 0,6 bis 2,5 m/h Reaktionszeit: 30 bis 270 min. für 10 bis 50 mg/l freier Kohlensäure Dolomitisches FiltermaterialReaktionsmenge in Abhängigkeit vom Gehalt an aggressivem CO2 und Eisen für 1 m³/h Wasserdurchlauf
Manganhaltiges Wasser erfordert zusätzlich 100 kg dolomitisches Filtermaterial für 1m³/h (alle Werte nur grobe Anhaltswerte). Verbrauchsmenge: 1,3 g/m³ Wasser/h für 1 mg/l umgesetztem CO2 bzw. etwa 55 mg/mmol CO2 Nachfüllzeit: 3 Monate bei kleinen Werken, sonst öfter bzw. es darf die festgelegte Schichthöhe durch den Verbrauch nicht um mehr als 10 % unterschritten werden Schüttgewicht:1,1 bis 1,2 t/m³ Filterschichthöhen: - offene Anlagen: 1,0 bis 2,0 mtr KalkhydratVerbrauchsmenge: 0,84 mg Ätzkalk, berechnet auf 100% Calciumoxydhydrat, je mg abgebundenem CO2 Aufhärtung: 0,064 ° d je mg/l abgebundenem CO2 NatronlaugeVerbrauchsmenge: 0,91 mg Ätznatron je mg CO2 Aufhärtung: keine Erhöhung der Karbonathärte |
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