FAQ Luftbefeuchtung
1. Begriffe zur Luftbefeuchtung
2. Energieverbrauch und benötigte Zeit zur Dampflufterzeugung
3.
Einsatzbereiche von Luftbefeuchtungen
4. Arbeitsweise von
Elektroden-Dampflufterzeugern
5. Arbeitsweise von Dampflufterzeugern
mit Widerstandsheizkörpern
6. Wasservorbehandlung bei der Dampflufterzeugung
7. Was
ist bei der Planung und Installation zu beachten
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Begriffe zur Luftbefeuchtung
Begriffserklärungen von A-Z zur Belüftungstechnik und Luftbefeuchtung finden
Sie hier
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Um 1 Liter Wasser um 1°C
zu erwärmen, werden rund 4200 Joule (J) benötigt.
In anderer Schreibweise 4200J/(1ltr x 1°C) oder kurz 4200Jltr-1°C-1
Wenn Sie überschlägig berechnen wollen, wie lange ein Dampfluftbefeuchter mit
5 ltr Wasser
Zylinderinhalt benötigt, um Wasser von 10°C auf
100°C zu erwärmen, gehen Sie wie folgt vor:
1. Schritt: Berechnen der benötigten Energie (W)
spez. Wärmekapazität x Menge x Temperaturdifferenz
4200J/(1ltr x 1°C) x 5ltr
x (100°C -10°C)=
4200J/ltr°C x 5ltr x
90°C= 1.890.000 J
Es werden 1890 Kilojoule benötigt, um 5 ltr Wasser von 10°C auf 100°C zu
erhitzen.
2. Schritt: Berechnen der benötigten Zeit.
Gegeben: Leistung des Gerätes z.B. P = 3,8 kW= 3800W
benötigte Zeit (t in Sekunden) = benötigte Energie/Geräteleistung
t=1.890.000J (=Ws)/3800W= 497s
Wir wandeln um von Sekunden zu Minuten:
497/60 = 8,2 Min
Das Gerät benötigt also 8,2 Minuten, um das Wasser zum Verdampfen zu bringen.
Die Berechnung gilt allerdings jedoch nur für Heizkörperverdampfer.
Bei Elektrodendampferzeuger geht es schneller. Wenn der Dampfzylinder gefüllt
wird und die Elektroden eintauchen, fließt ein hoher Strom durch eine relative
geringe Menge Wasser. Dadurch beginnt das Wasser sehr schnell bereits an der
Oberfläche zu verdampfen, ohne dass Konvektionsströmungen Zeit genug hätten,
eine Umwälzung des Wassers zu bewirken.
Somit ist es möglich dass Elektroden-Dampfluftbefeuchter Wasserdampf zur
Luftbefeuchtung bereits nach sehr kurzer Zeit bereitstellen können.
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3. Einsatzbereiche von
Luftbefeuchtungen
Trockene Luft entzieht ihrer Umgebung Feuchtigkeit. Das hat schädliche
Auswirkungen auf Menschen, Tiere, Pflanzen, Materialien und Prozesse. Die
folgenden Anwendungsbereiche zeigen, wie Luftbefeuchter Gesundheit und
Qualität schützen.
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4. Funktionsweise von
Elektroden-Dampfluftbefeuchter
Bei Elektroden-Dampferzeugern erfolgt die Wassererwärmung durch Stromfluss
zwischen eingebrachten Elektroden. Im Gegensatz zur Elektrolyse liegt jedoch
Wechselstrom an.
Wenn Sie diesem
Link folgen, wird Ihnen die Funktionsweise in einem kleinem Film (120kB)
einer Flash-Animation gezeigt. Ihre Browser muss das Flash-Format von Macromedia©
verstehen.
Für alle, die Flash abgeschaltet haben, hoffen wir, mit
folgenden selbsterläuternden Bildern zufriedenstellen zu können.
Der Leitwert spielt bei dieser Art der Dampferzeugung eine große Rolle.
Näheres zu den Anforderungen an das Wasser und der Wasservorbehandlung
finden Sie
weiter unten.
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5.Funktionsweise von
Dampfluftbefeuchter mit Widerstandheizkörper
Im Gegensatz zu Elektroden-Dampfbefeuchtern erfolgt bei
Heizkörper-Dampfbefeuchtern die Wasserdampfproduktion über eine Heizwendel.
Diese Heizwendel nennt man auch Widerstandheizkörper. Im Hausgebrauch kennt man
solche Geräte auch als Tauchsieder.
Dampferzeuger mit Widerstandsheizkörper
Bei Heizkörper-Dampferzeugern ist grundsätzlich mindestens eine
Entkarbonisierungsanlage vorzusehen. Weiteres zur Wasservorbehandlung finden Sie
hier.
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6.
Wasservorbehandlung bei Dampfluftgeneratoren
6.1. Wasseraufbereitung bei Elektroden-Dampfluftbefeuchtern
6.2. Wasseraufbereitung bei
Heizkörperverdampfern
6.1. Elektroden-Dampfluftbefeuchter
Wie oben bei der
Funktionsweise beschrieben, muss ein Strom zwischen den Elektroden fließen
können, damit eine Dampferzeugung stattfinden kann.
In nachfolgender Tabelle können Sie die optimalen (grün)
und die kritischen Bereiche (rot) ersehen.
Ampel zur Wasserqualität
sehr geringe
Leitfähigkeit
Unterer
Grenz-
bereich
|
geringe Leitfähigkeit
Anpassung erforderlich
|
Normale LF
innerhalb der üblichen Trinkwasser-
qualität
|
Normale LF außerhalb der üblichen
Trinkwasser-
qualität
|
hohe
Leitfähigkeit
Anpassung
ggf. erforderlich
|
sehr hohe
Leitfähigkeit Oberer
Grenz-
bereich
|
min 50 |
50-200 |
200 - 500 |
500 - 800 |
800-1200 |
max. 1200 |
Zulässige Leitfähigkeit für Hygromatik
Elektroden Dampfluftbefeuchter in microSiemens/cm bei 15°C |
Der optimale Bereich für Elektroden-Dampfluftbefeuchter liegt in etwa bei 450
mikroS/cm. Bei geringeren Werten ist die effektive Leistung des Gerätes geringer
und führt durch längere Aufheizzeiten zu einem erhöhten Energiebedarf.
Bei zu hohen Leitwerten kommt es zur Funkenbildung zwischen den Elektroden, was
auf Dauer zur Zerstörung derselben führt.
6.1.1. Maßnahmen zur Leitwertanpassung bei zu niedrigem Leitwert
Zu geringe Leitwerte kommen insbesondere in Gebieten mit granithaltigen
Gesteinen vor, z.B. im Bayerischen Wald.
Betroffen sind vor allem Gewerbe-, Hotelleriebetriebe, die wegen der
betriebsbedingten hohen Wasserverbräuche (siehe
Tabelle) eigene Brunnen nutzen
Abhilfe schaffen hier Dosieranlagen, die Dosierstoffe einbringen, welche den
Leitwert des Wassers korrigieren. Als angenehmer Nebeneffekt wird der
Hauptverursacher für Korrosionsschäden bei solchen Wässern, nämlich die freie
Kohlensäure, gebunden.
6.1.2. Maßnahmen zur Leitwertanpassung bei zu hohem Leitwert
Hohe Leitwerte kommen durch im Wasser enthaltene Salze zustande.
Es sind also nicht nur die typischen Härtebildner der Kationen, wie Calcium und
Magnesium, sondern auch die Anionen, wie
Sulfate und Chloride etc.
Vor allem die Sulfate bereiten Probleme, da diese bei hohen Temperaturen zum
Aufschäumen des Wassers führen.
Um den Salzgehalt zu reduzieren, kommt eine normale Enthärtungsanlage nicht in
Frage, da hierbei lediglich Calcium-Ionen gegen Natriumhydrogen-Ionen
getauscht werden (siehe auch FAQ Enthärtungen).
Im Gegenteil, der Leitwert würde sich sogar noch etwas erhöhen.
Somit bleiben als Alternativen eine Teilentsalzung, auch
Entkarbonisierung genannt, oder eine Vollentsalzung des Wassers.
Über die Zusammenstellung der Entkarbonisierungsanlage entscheidet letztendlich
die Wasseranalyse.
Die Vollentsalzung kann ebenfalls über eine Ionentauscheranlage
oder aber über eine Umkehrosmose-Anlage erfolgen.
Es hängt hier insbesondere von dem Wasserbedarf und der Wasseranalyse ab,
welches Verfahren zum Tragen kommt. Je nach Situation ist das eine oder das
andere Verfahren günstiger.
In allen drei genannten Verfahren wird das Wasser auf die erforderliche
Leitfähigkeit mit Rohwasser verschnitten.
6.1.3. Maßnahmen bei zu hoher Gesamthärte
Die Härtebildner Calcium und Magnesium beginnen bereits bei Temperaturen ab
ca. 55°C auszufallen und bilden Beläge, die zu häufigen Wartungsarbeiten führen.
Die häufig anzutreffende Aussagen, wie "unsere Geräte benötigen keine
Wasseraufbereitung", können manchmal richtig sein, jedoch kann erst eine
Wasseranalyse und eine anschließende Investitionsrechnung Klarheit darüber
geben, ob eine Wasservorbehandlung sinnvoll ist. Folgeinvestitionen in Wartung
und Instandhaltung der Dampferzeugungsanlage können beträchtlich zu Buche
schlagen.
Es ist ähnlich wie beim Auto: Sie werden keinen Diesel tanken, wenn der Wagen
Super benötigt. Wasserverdampfer benötigen leider auch oftmals "Super".
Bei entsprechender Wasserhärte kann sich jedoch die Investition einer
Wasseraufbereitungsanlage schon bereits nach einem Jahr amortisieren, während
sich ein Diesel erst nach sehr vielen gefahrenen Kilometern rechnet.
Generell lohnt sich eine Wasseraufbereitung ab 8°dH. In den meisten Fällen
reicht eine normale Enthärtungsanlage, wobei jedoch auch hier wieder die
Wasseranalyse über das in Frage kommende Verfahren maßgeblich ist.
Generell raten wir zu einer Entkarbonisierung des Wassers.
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6.2. Heizkörper-Dampfluftbefeuchter
Wie oben bei der Funktionsweise
beschrieben, heizen Widerstandsheizkörper das Wasser wie ein Tauchsieder auf und
bringen es zum Verdampfen.
Generell ist bei diesem Verfahren mindestens eine Entkarbonisierung gesetzlich
vorgeschrieben. Dies dient nicht nur zum Schutz des Gerätes, sondern auch zu
Ihrem eigenem Schutz, da es bei nicht behandeltem Wasser zu ganz erheblichen
Anlagenproblemen führen kann.
Ob eine Entkarbonisierung oder Vollentsalzung notwendig ist, hängt in erster
Linie von der Wasseranalyse ab.
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7. Was ist beim Einsatz von
Dampflufterzeugern zu beachten
7.1. Standort
Die Geräte sind als Wandgeräte konzipiert. Ist eine Wandbefestigung aus
räumlichen Gründen nicht möglich, so ist eine entsprechende Tragkonstruktion
einzuplanen.
Die Dampfleitung sollte so kurz wie möglich sein, da der Dampf ansonsten in der
Leitung abkühlt und unnötig Kondensat erzeugt wird.
7.2. Dampfleitung
Abhängig vom Einsatzzweck ist eine Kondensatrückführung vorzusehen, z.B. bei
der Kanalbefeuchtung. Die Dampfleitungen sind so zu verlegen, dass keine
Wassersäcke entstehen können. Werkseitig vorgeschrieben Radien sind einzuhalten.
Bei flexiblen Dampfleitungen muss die Leitungsführung so gestalten werden, dass
keine Knickstellen entstehen können.
Ggf. ist eine Wärmeschutzdämmung der Dampfleitung erforderlich.
7.3. Abschlämmung
Für das Abschlämmwasser ist ein offener Ablauf DN50, z.B. Trichtersiphon
vorzusehen. Eine direkte Einleitung ist nicht erlaubt. Da trotz aller
Wasservorbehandlung bei entsprechender Dampfleistung erhebliche Schlämmanteile
anfallen können, sind übliche Bodenablässe in aller Regel nicht geeignet, da
diese verstopfen können.
Wenn möglich sollte die Abschlämmleitung und die Ableitung des Regenerates der
Wasseraufbereitung zusammengeschlossen werden, da das zusätzliche Spülwasser der
Wasseraufbereitung die Gefahr eines Zulegens der Abwasserleitung minimiert.
7.4. Wasserzuführung
Die Wasserzuführung nach der Wasseraufbereitung in Richtung Dampferzeuger ist
entweder aus Edelstahl oder aus Kunststoff z.B. PVC vorzunehmen. Verzinkte
Leitungen sind nicht zu verwenden.
Vor der Wasseraufbereitung ist ein Rohrtrenner, ggf. mit Druckminderer und
Feinfilter einzubauen.
Ausnahme: die Wasseraufbereitungsanlage ist DVGW-geprüft.
Wird eine Enthärtungsanlage eingesetzt reicht ein Rohrtrenner Einbauart 1, bei
einer Entkarbonisierung ist die Einbauart 2 Vorschrift.
Unmittelbar nach der Wasseraufbereitung ist ein Probenahmehahn vorzusehen.
Unsere Wasseraufbereitungsanlagen werden alle mit einem Montageanschlusssystem
mit integrierter Umgehung geliefert, so dass z.B. bei Wartungsarbeiten die
Wasseraufbereitung vom Netz genommen werden kann, ohne den Betrieb der
Dampflufterzeugung zu stören.
7.5. Wasserqualität
Eine Wasseranalyse erhalten Sie von Ihrem Wasserversorger. Ausschreibungen
sollten grundsätzlich möglichst eine komplette Wasseranalyse enthalten.
Besitzen Sie eine Eigenwasserversorgung können wir die Wasseranalyse vornehmen.
7.6. Elektrische Versorgung
Je nach Gerätetyp und Anzahl der Dampferzeugungsanlagen können recht hohe
Anschlusswerte entstehen. Bereits bei Planungsbeginn ist zu prüfen, ob die
Kapazitäten ausreichen.
Die Installation der elektrische Versorgung ist ausschließlich von einem
autorisierten Fachbetrieb vorzunehmen.
7.7 bauliche Maßnahmen
Werden für Produktionsprozesse z.B. bei der Herstellung von Verbundfolien
hohe relative Luftfeuchten gefordert, so ist die Dampfkammer entsprechend
diffusionsdicht zu gestalten.
Wir empfehlen eine handlaminierte GFK-Auskleidung. Gerne führen wir diese
Arbeiten für Sie aus.
7.8. Installation, Inbetriebnahme
Die Installation und die Inbetriebnahme sowohl der wassertechnischen Anlagen
als auch der Dampfbefeuchtungstechnik ist von einem autorisiertem Fachbetrieb
auszuführen.
7.9. Sonstiges
Auf Wunsch übernehmen wir Planung, Montage, Inbetriebnahme und Einweisung des
Bedienpersonals, so dass Sie alles aus einer Hand erhalten.
Wir freuen uns, wenn oben angeführte Informationen Ihnen nützlich
waren.
Für
Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
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