FAQ Vollentsalzung |
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Grundlagen der Vollentsalzung mittels Ionentausch
1. Was ist VollentsalzungBei der Vollentsalzung im Ionentauschverfahren werden zum einen wie bei der Enthärtung der Kationenanteil, also die Härtebildner wie Calcium, Magnesium und Kalium herausgenommen, zum anderen jedoch auch die Anionen, wie Sulfate und Chloride. Bei der Vollentsalzung die Kationen gegen Wasserstoff- (H+)-Ionen und die Anionen gegen Hydroxid-Ionen (OH) ausgetauscht. Werden Kationenaustauscher und Anionenaustauscher in einem Filterbett
vermischt, so spricht man von einem
Mischbett. Bei stationären Anlagen mit größerer Kapazität wird der Kationen- und Anionentauscher
jeweils separat in einem Druckbehälter verfüllt. Das Wasser durchströmt dann
nacheinander beide Tauschersäulen. Die Regeneration des Kationentauschers erfolgt vor Ort mit
einer verdünnten Säure z.B. Salzsäure, die des Anionenatuschers einer verdünnten Base z.B.
Natronlauge. Untenstehende Skizze zeigt das Vollentsalzungsverfahren anhand einer Mischbettpatrone, wie das Rohwasser vom Ein-/Ausgangsventil von oben nach unten durch das Ionentauscherharz fließt. Dabei erfolgt die Vollentsalzung. Unten angelangt, fließt es als Deionat (demineralisiertes Wasser) durch ein Steigrohr zurück. Filterdüsen, jeweils oben am Steuerventil und unten am Steigrohr verhindern, dass der Ionentauscher aus dem Druckbehälter gelangt. Das vollentsalzte Wasser hat eine Leitfähigkeit von < 1 µS/cm (microSiemens/cm).
Andere Verfahren um Reinwasser zu gewinnen sind das Destillieren und das Umkehrosmoseverfahren (siehe Umkehrosmose FAQ in Vorbereitung). Nächstes Thema Zum Themenanfang Zum Seitenanfang 2. Warum Vollentsalzung?Die im Wasser enthaltenem Salze können eine definierte Produktion z.B. von
Maßlösungen unmöglich machen. Auch bei der Wärme- und Dampferzeugung spielen
die Ablagerungen eine große Rolle. Bei den dort vorherrschenden Temperaturen
würden auch bestimmte Anionenanteile ausfällen. Die Folge wären
Schlammbildung, die zur Zerstörung der Anlage führen können. Wir bieten Ihnen Anlagen für jeden Einsatzbereich. Der Kapazitätsbereich bei einem Salzgehalt von 10°dH erstreckt sich von 350 ltr bis 15.000ltr bei Kaufpatronen. Darüber hinaus können Sie für größeren Wasserbedarf auch Mietanlagen (eingebaut in einem Verladerahmen) mit einer Kapazität von 34.000 ltr bzw. 80.000 ltr und einem Durchfluss von bis zu 12cbm/h bzw. 22 cbm/h erhalten Nächstes Thema Zum Themenanfang Voriges Thema Zum Seitenanfang 3. Beispiele für Einsatzgebiete für Vollentsalzungsanlagen
Für den Einsatz in der Medizin sind unsere Vollentsalzungssysteme nur bedingt geeignet. Sie können diese z.B. zur Entsalzung von Wasser für Sterilisatoren oder Autoklaven einsetzen. Nicht geeignet sind diese für direkte medizinische Anwendungen z.B. am Patienten (Wund-/Augenspülungen) , für die Herstellung von Medikamenten etc. Für Zahnarztstühle sind ebenfalls besondere Vorschriften und Details zu
beachten. Zum einen benötigt das Wasser bei vielen Stuhlsystemen einen
bestimmten Leitwert, es muss also etwas zur Erhöhung des Leitwertes eindosiert
werden, damit der Zulauf zum Patientenbecher, besser dessen Abschaltung,
gesteuert werden werden kann. Zum anderen muss eine mögliche Rückverkeimung der
Leitung durch eine Systemtrennung durchgeführt werden. Hierbei handelt es sich
im Prinzip um einen Behälter, in welchem das aufbereitete Wasser frei einströmen
kann, einer Pegelsteuerung, einer Druckerhöhung, sowie einer
Desinfektionseinrichtung. Nächstes Thema Zum Themenanfang Voriges Thema Zum Seitenanfang 4. Überschlägige Berechnung von VollentsalzungsanlagenDie im folgenden dargestellte Abschätzung dient als Anhalt und kann die
Berechnung durch den Anlagenbauer, der auch DIN-Normen und gesetzliche
Regelungen beachten muss, nicht ersetzen. Für Tauschpatronen reicht als grober Anhalt der tatsächlichen Kapazität die Kenntnis der Gesamthärte in °dH aus, da Trinkwasser bezüglich Anionen und Kationen annähernd im Gleichgewicht der Äquivalentanteile von Anionen bzw. Kationen ist. Unsere Kapazitätsangabe bezieht sich auf den Gesamtsalzgehalt, also auf die
Summe von Anionen und Kationen. Die Kapazitätsangabe "7000ltr bei 10° GSG"
bedeutet, dass Sie 7000ltr bei einem Gesamtsalzgehalt von 10°dH entnehmen
können.
Beispiel:Angegebene Kapazität: 7000ltr bei 10° GSG Nächstes Thema Zum Themenanfang Voriges Thema Zum Seitenanfang 5. Welche Vollentsalzungsanlage soll es denn sein?Die Auswahl der Anlage richtet sich in erster Linie nach der benötigten
Kapazität, sowie nach den Vorgaben des maximal erlaubten Leitwertes. Bei regelmäßigem und höherem Bedarf kann auch ein Zwei-Säulen-System, bei dem Anionentauscher und Kationentauscher getrennt mittels der benötigten Regenerierlösungen aufbereitet werden, in Betracht gezogen werden. Im Nachgang kann dann eine Polisherpatrone mit Mischbettionentauscher nachgeschaltet werden. Wir empfehlen Ihnen, mit uns Kontakt aufzunehmen, damit wir Ihnen die kostengünstigste Lösung ausarbeiten können. 5.1. Steuerung der Regeneration bei stationär regenerierbare AnlagenDa stationär regenerierbare Anlagen grundsätzlich im industriellem Bereich
gefahren werden, sind wir der Ansicht, dass die Überwachung und die Steuerung
der Regenation sowohl über eine Leitfähigkeitsüberwachung als auch über eine
Mengensteuerung mit der Möglichkeit einer zeitlichen Verzögerung (solange der
Leitwert im Rahmen der vorgegeben Werte bleibt) erfolgen sollte. 5.2. Einzel- oder Doppelanlage bei stationär regenerierbaren Anlagen?Bei einer Einzelanlage arbeitet die Entsalzungsanlage mit jeweils
einer Kationen- und Anionentauschersäule. Während der Regeneration kann daher
kein Reinwasser geliefert werden. Nächstes Thema Zum Themenanfang Voriges Thema Zum Seitenanfang 6. Was ist sonst noch beim Einsatz von Vollentsalzungen zu beachten?1. AnlagendruckBei stationär regenerierbaren Anlagen muss überprüft werden, ob ein Mindestdruck von 1,8 bar vorhanden ist. Weiterhin muss ein Stromanschluss vorhanden sein. Bei Tauschpatronen müssen die Druckangaben unbedingt beachtet werden. 2. Bodenablauf mit Neutralisation (nur bei stationär regenerierbaren Anlagen)Zum Ausspülen des Regenerates muss die Möglichkeit eines freien Ablaufes z.B.
durch ein bodennahes Trichtersiphon möglich sein 3. Rohrtrenner Einbauart 2 (nur bei stationär regenerierbaren Anlagen)Ein Rohrtrenner Einbauart 2 (Durchgangsstellung nur bei Wasserentnahme) ist
bei Anschluss an die Trinkwasserleitung erforderlich. 4. Sicherheitsbestimmungen (nur bei stationär regenerierbaren Anlagen)Da als Regenerat sowohl Säure als auch Lauge eingesetzt und gelagert wird,
müssen die Vorschriften im Umgang und Lagerung mit Säure beachtet werden. 5. Materialien nach der VollentsalzungInsbesondere im Bereich der Reinstwasseraufbereitung muss auch das gesamte Rohrsystem und die wasserberührten Anlagenteile mit in die Planung einbezogen werden. Ungeeignete Materialien z.B. bei der Versorgungsleitung können die vorher gemachten Anstrengungen zunichte machen. 6. WassertemperaturDer Temperaturbereich des Wassers spielt eine große Rolle: So steigt die
Leitfähigkeit von vollentsalztem Wasser bei entsprechender Anlagenauslegung bei
10°C von etwa 0,024 µS/cm auf etwa das zehnfache auf 0,25 µS/cm bei 60°C
und im im Temperaturbereich zwischen 10°C und 20°C immerhin noch um das
Doppelte. Dies ist im Hinblick auf oben angesprochene Speicherung im Vorratstank
nicht unproblematisch. Wir freuen uns, wenn wir Ihnen mit den gegebenen Information helfen konnten. Eine individuelle Beratung können diese allerdings nicht ersetzen. Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung Zum Themenanfang Voriges Thema Zum Seitenanfang Zu den Vollentsalzungsanlagen |
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