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Wasser-FAQ - Wasserkompendium
1. Wasser als
Lebensmittel
2. Wasser als Politikum
3.Wasserverbrauchtabelle weltweit und BRD
4. Eigenschaften von Wasser
5. Süßwasservorräte
6. Wasserinhaltsstoffe
von A wie Arsen bis Z wie Zink
7. Begriffe aus der
Wasseranalytik
Das Wasser
Im folgenden wird versucht, die Eigenschaften von Wassers sowie einige
Begriffe aus der Wasseraufbereitung zu erläutern. Die Erklärungen sind sehr
knapp gefasst. Weitergehende Erläuterungen werden demnächst unter dem Thema "Life
Science" nach und nach ins Netz gestellt.
Der Autor dieser FAQ sieht es als unerlässlich an, sich hierbei auch politisch
zu äußern, um die geplanten Privatisierung der Wasserversorgung zu
thematisieren.
1. Wasser als Lebensmittel
Wasser ist die Grundvoraussetzungen für Leben. Es ist eines der besten
Lösungsmittel. Dadurch war es möglich, dass sich die zum Leben, zumindest so wie
wir es kennen, erforderlichen Moleküle finden und entsprechend gruppieren
konnten.
Wasser ist unser wichtigsten Lebensmittel. Es ist nicht ersetzbar.
Wir benötigen zwischen einem und drei Litern pro Tag an Flüssigkeit, um
die Körperfunktionen aufrechtzuerhalten.
Auch wenn nicht jeder mehrere Flaschen Wasser am Tag trinkt, so nimmt man die
notwendige Flüssigkeit zum großen Teil über pflanzliche und tierische Nahrung
auf, die eben dieses Wasser in den Zellen gespeichert hält.
Verliert ein Mensch rund 10% seines Wassergehaltes, so stellen sich ernste
körperliche Beschwerden ein. Fehlen einem Menschen 20% seines Wasserhaushaltes,
so stirbt er.
Deswegen ist das Durstgefühl auch sehr viel stärker ausgeprägt als das
Hungergefühl.
Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass es praktisch in keiner Sprache ein
entsprechendes Wort für den gestillten Durst wie das äquivalente "satt" zum
Hungergefühl gibt, sondern man dies recht umständlich umschreiben muss. Dies mag
auch ein sprachliches Indiz auf die Wichtigkeit des Trinkens und somit des
Wassers sein.
Es ist möglich, viele Wochen nicht zu essen, aber nach drei bis vier Tagen ohne
Trinken versagen die Körperfunktionen.
Wegen dieser überragenden Bedeutung des Wassers gibt es überall auf der Welt
Bemühungen sauberes Trinkwasser der Bevölkerung bereitzustellen.
Dies schlägt sich z.B. in Deutschland in der Trinkwasserverordnung nieder.
Man kann ohne Übertreibung feststellen, dass in unseren Landen Wasser zu den
best untersuchten Lebensmittel gehört.
Es werden immense Anstrengungen unternommen, die fortschreitende Verschmutzung
des Rohwassers mit immer komplizierteren Verfahren in den Griff zu bekommen.
Aufgrund der Vielzahl der möglichen im Wasser gelösten Stoffe ist es aber
oftmals aus Kostengründen nur möglich, über Summenparameter eine Aussage über
bestimmte Verbindungen zu erhalten.
Unsere Ansicht nach werden insbesondere Hormone bzw. hormonähnliche Substanzen
eine immer wichtigere Bedeutung in der Wasserverschmutzung einnehmen. Diese
beeinflussen das Leben in den Grundwasserströmen nachhaltig, und zwar nicht zum
positiven. Die langfristigen Auswirkungen auf unsere Gesundheit sind noch
weitestgehend unerforscht. Die Aufnahme bestimmter Substanzen mit festgelegten
Grenzwerten gleichen mangels langfristiger wissenschaftlicher Kenntnisse einem
Eiertanz und laufen zudem den Interessen diverser Industrielobby zuwider.
Jedoch die Sünden, die wir in dieser Beziehung jetzt begehen, werden
nachfolgende Generationen auszubaden haben.
Dies sollten sich, pardon, geldgeile Spekulanten, die lediglich ihre Börsenkurse
im Kopf haben, ins Gewissen schreiben und ihr Portefeuille auch danach
aussuchen, wieviel ein Unternehmen für eine umweltschonende Produktion
investiert.
Die Unternehmensführungen seien dazu aufgerufen, in ihre Zielvorstellungen auch
umweltverantwortliches Handeln zu übernehmen, und nicht nur die kurzfristige
Gewinnmaximierung im Auge zu haben.
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2. Wasser in der Politik
Wasser ist seit Menschengedenken ein Politikum. Um Wasser wurden und werden
Kriege geführt. Viele Auseinandersetzungen heutzutage werden unter wortreichen
Begründungen geführt. Neben anderen Bodenschätzen geht es aber auch um Wasser,
was, wenn überhaupt, nur hinter vorgehaltener Hand erwähnt wird.
Wer Herr über Wasser ist, hat Macht. Dies haben auch die "alten" Ägypter erkannt
und das Wasser der staatlichen Kontrolle unterzogen.
Auch in unsere heutigen Gesellschaft in Deutschland ist das so. Das fängt damit
an, dass private Brunnenbesitzer teilweise gezwungen wurden und werden, sich an
das öffentliche Leitungsnetz anzuschließen und mündet in einem staatlichen
Wassermonopol.
Uns ist das nur nicht so recht bewusst, weil in unseren Breiten Wasser noch
ausreichend zur Verfügung steht, es bis jetzt zu keiner Mangelversorgung
gekommen ist und die Wasserpreise nicht im Sinne der
Gewinnmaximierung, sondern zur Deckung der Kosten kalkuliert sind.
Im allgemeinen ist ein staatliches Wassermonopol auch kein Problem, solange der
Staat dem Bürger dient. In vielen Ländern ist dies jedoch nicht so, sondern eine
Elite nutzt dieses und andere Monopole, um sich auf Kosten der Bevölkerung
persönlich zu bereichern.
Eine äußerst beunruhigende Entwicklung stellen die Begehrlichkeiten privater
Konzerne und der Tanz mancher Politiker um das Goldene Kalb der Privatisierung
dar, das staatliche Wassermonopol in Deutschland zu brechen. In vielen
Bereichen, insbesondere in den Ballungsgebieten hat bereits schon ein fatale
Entwicklung stattgefunden.
Hier wird eine, in den Augen des Autors dieser FAQ, unheilige Allianz zwischen
Vertretern der Politik und der Wirtschaft eingegangen, hinter der auch sehr
schnell die Vermutung persönlicher Interessen, um nicht zu sagen, der
persönlicher Bereicherung, auftaucht. Oder will hier einer der
Entscheidungsträger erklären, dass er zu blöde sei, um die Folgen nicht zu
erkennen? Wie es auch immer sei:
Die so Handelnden gehören im wahrsten Sinnen des Wortes wegen unverantwortlichen
Handelns an den Pranger gestellt.
Leider fördern auch manche Lehrstuhlinhaber des Wasserfaches diese Tendenzen,
indem sie mit der global notwendigen Aufstellung deutscher Unternehmen in der
Wasserwirtschaft argumentieren. Hierbei sei es notwendig, dass die deutschen
Unternehmen nicht nur technisches Know How bezüglich Wasseraufbereitung, sondern
auch Erfahrungen in der Verwaltung und Organisation als Wasserversorger besitzen
müssten.
Zynisch gesagt: Eine Privatisierung sei notwendig, damit interessierte Konzerne
hier in Deutschland ihre Lehrjahre in Wasserwirtschaft absolvieren können, um
dann nach außen kompetent auftreten zu können.
Weiterhin wird argumentiert, dass Neuinvestitionen in die zum Teil erschreckend
maroden Trinkwasserleitungssysteme und die Sanierung der Abwasserleitungen, die
bereits mit einem fast dreistelligen Milliardenbetrag beziffert werden, nur noch
mit Hilfe von Investoren bzw. durch Privatwirtschaft bewältigt werden könnten.
Jedoch investieren wird nur der, der sich Gewinne verspricht.
Neben dem Abschreibungsinstrument kommen hier jedoch wohl in erster Linie die
Gebühren in Frage. Die zwangsläufige Folge ist natürlich, dass eine
privatwirtschaftliche Wasserwirtschaft für den Bürger höherer Kosten bedeutet.
Ohne Frage werden die Kosten für die Infrastruktur Wasser/Abwasser so oder so
steigen. Die Frage hierbei ist jedoch, ob der Bürger als Eigentümer des Wassers
auch noch die Gewinnmaximierung eines privatwirtschaftlich geführten
Unternehmens bezahlen soll .
Die Konsequenz, die der Autor dieser Zeilen zieht, ist zwar ebenfalls eine
"Privatisierung", jedoch ganz anders, als es den marktschreierischen
Rufern nach Privatisierung der Wasserwirtschaft vorschwebt. Mehr dazu folgt
weiter unten.
Leider bleiben einem, außer einer gewissen Hilflosigkeit, nur die Möglichkeit
diesen Missstand öffentlich auszubreiten - auch auf die Gefahr hin, dass es dem
eigenen Geschäft schadet.
Neben den reinen Kostenerwägungen sprechen noch wesentlich wichtigere Gründe
gegen eine Privatisierung:
Wasser ist Allgemeingut der Menschheit!
Die Verfügungsgewalt über das Wasser darf daher nicht in die Hände von
wirtschaftlichen Interessen geraten!
Leider besteht kaum Aussicht auf Erfolg, dass das Verfassungsgericht solche
Treiben unterbinden kann.
Es müsste daher ein allgemeiner politischer Konsens her. Die Praxis sieht jedoch
anders aus. Da entscheiden Bürgermeister selbstherrlich und
Gemeinderatsmitglieder werden unter Druck gesetzt. Schließlich und letztlich
bekommen die Befürworter in Person der Bürgermeister auch noch ein kleines
Pöstchen mit Sitzungsgeld etc von der Privatgesellschaft zugeschoben. Der Bürger
wird meistens nur schlecht informiert, und wenn, dann mit Horrorszenarien über
die Kosten der Sanierung von Rohrleitungssystemen etc manipuliert.
Leserbriefe werden von den vielen örtlichen Zeitungen nicht gedruckt, vermutlich
wegen Befürchtungen, dass der Privatbetreiber weniger Anzeigen schaltet, im
Gegenteil, wenn sich Widerstand regt, wird von Seiten der Betreiber in eben
diesen Zeitungen "informiert".
Auch Fernsehmagazine sehen keinen Bedarf über diese skandalösen Zustände, die
übrigens bedenkenswerter Weise insbesondere von einigen lobbygesteuerten
Bürokraten in Brüssel vorangetrieben werden, zu berichten.
Der Autor ruft alle Bürger dieses Landes auf, solches Betreiben zu unterbinden
und sich gegen diese Bestrebungen einer Privatisierung, zur Wehr zu
setzen.
Das "natürliche" Bestreben eines Unternehmens liegt in der Maximierung des
Gewinns, während die Aufgabe der staatlichen Wasserversorger die Versorgung
einwandfreien Trinkwassers möglichst bei Kostendeckung darstellt.
Es besteht keine Notwendigkeit, eine der effizientesten Wasserversorgungen
weltweit, quasi als Tafelsilber, zu verschleudern!
Der Autor ruft alle auf, sich an einer Unterschriftenaktion zu beteiligen. Es
muss sich bereits im Vorfeld gegen diese Bestrebungen gewehrt werden. Es bleibt
zu vermuten, dass ansonsten Entscheidungen getroffen werden, deren Folgen
eigentlich vorhersehbar sind und in vielen Teilen der Welt zu beobachten sind,
nämlich Mehrkosten für den Wasserabnehmer bei geringeren Leistungen der
Betreiber.
Da diese Erfahrungen auch den betreibenden Herrschaften der politisch
Verantwortlichen vorliegen, kann der Autor nur Mauscheleien und/oder persönliche
Bereicherungen als Motiv vermuten.
Der Autor ist durchaus für eine Privatisierung der Wasserversorgung, jedoch
nicht für den Verkauf an weltweit agierende Konzerne.
Der Autor strebt im wesentlichen ein Genossenschaftssystem an, in welchem jeder
Bürger einer Kommune Beteiligungen zu gleichen Teilen an dem betreffenden
Wasserversorger erhält. Da der Zweck nicht! die Gewinnerzielung ist,
erhält jeder Bürger bereits von Geburt an eine entsprechende Beteiligung, die
bei Tod erlischt. Der Sinn des ganzen soll sein, dass der EU-Forderung der
Privatisierung Genüge geleistet wird, das Wassermonopol aber in den Händen der
Bürger bleibt. Im weiteren können Investitionen abgeschrieben werden, was
staatlichen Stellen nicht so ohne weiteres möglich ist. Diese Abschreibungen
sind auch notwendig, um Investitionen für die Zukunft zu ermöglichen.
Zugleich wird ein weiteres wichtiges Ziel erreicht: Der nach dem Gesetz so
mündige, aber in der Praxis unmündig gehaltene Bürger, soll sich mit dem
verantwortungsbewussten Umgang mit Wasser auseinandersetzen. Spätestens in der
Mitgliederversammlung der Genossenschaft, wenn es um die Wasserbeiträge, also
die Kosten geht, wird ihm das deutlich vor Augen geführt.
Man mag zu Felde führen, dass dieses System kompliziert sei, jedoch einfache
Lösungen gibt es im menschlichen Zusammenleben meistens nicht.
Was die Privatisierung staatlicher Betrieb gebracht hat, sieht man ja:
Mammutkonzerne, für die der Kunde lediglich die Kuh darstellt, die abgemolken
werden kann. Da ist dann auch nur ein schwacher Trost, das man sich an Aktien
beteiligen kann. Nur, Kleinaktionäre haben nicht wirklich etwas zu vermelden!
Nach Meinung des Autors hätten sämtliche Privatisierungen nach dem
Genossenschaftsprinzip erfolgen müssen. Hier ist Diebstahl am Eigentum des
Bürgers, Diebstahl an den Leistungen, die über Generationen und von Generationen
hin erbracht wurden, begangen worden! Nein nicht rechtlich, weil ja ein
Rechtsübergang stattgefunden hat, und Geld in den Staatshaushalt geflossen ist,
aber faktisch! Nichts fällt leichter als z.B. Besitzstände wie Immobilien,
Gleisanlagen, Telefonkabelnetz etc. entsprechend niedrig zu bewerten, um
das Verschleudern von Staatseigentum zu verschleiern.
Der Autor wird alles in seinen Kräften stehende tun, um eine Wiederholung,
zumindest bei der Wasserversorgung, zu verhindern.
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3. Übersichtstabelle Wasserverbrauch
3.1. Wasserbedarf weltweit in den
verschiedenen Kontinenten (in km3)
|
Energie-
gewinnung |
Bewässerung |
Industrie |
Haushalte |
Summe |
Asien |
68 |
1469 |
31 |
98 |
1666 |
Australien |
8 |
13 |
6 |
2 |
29 |
Afrika |
11 |
61 |
4 |
12 |
88 |
Südamerika |
6 |
35 |
4 |
11 |
56 |
Europa |
6176 |
116 |
845 |
40 |
7177 |
Nordamerika |
232 |
205 |
77 |
38 |
552 |
Summe |
6501 |
1899 |
967 |
201 |
9568 |
Quelle: Seiler, GSF
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3.2. Wasserverbrauch in
Deutschland
Dieses Thema beinhaltet:
- Tabelle über Wasserverbrauch in den den einzelnen Bereichen
- ein zusammengefasstes Diagramm
- eine Tabelle über Wasserverbrauch nach Produktionseinheiten
Wir wissen nicht, wie die statistischen Daten des Statistischen Bundesamtes
zusammengeführt wurden. Bei Betrachtung der einzelnen Zeiträume ergeben sich in
einigen Industriebereichen beachtenswerte Sprünge, die unserer Meinung nicht mit
den Produktionsdaten zusammenpassen (z.B.
Papierindustrie). Ein Sprung von 40 Millionen Kubikmeter innerhalb einer
Zweijahresperiode?
Der im Ergebnis rund 10%ige Rückgang des Wasserverbrauches von 1993 bis 1998
erklärt sich wohl durch die zum Teil dramatische Verlagerung der produzierenden
Industrie ins Ausland und wohl weniger durch Wasserrückgewinnungs- und
Wasseraufbereitungstechnologien.
Wasserentnahmen und Wasserverbrauch in
Deutschland
(Angaben Stat. Bundesamt, die Einteilung und Summierung nach Kategorien durch
uns)
Anmerkungen:
1. Privathaushalte: Wir konnten nicht in Erfahrung bringen, was diese
"Privatentnahme" in der Kategorie "Wasserentnahme aus der Natur" bedeuten mag.
Wir vermuten, dass es sich hierbei um private Brunnen handelt. Wenn dem so ist,
dann dann gäbe es rund 230.000 private Brunnen (bei rund 200cbm/Jahr
Wasserverbrauch). Erstaunlich ist hierbei der Rückgang um fast die Hälfte
zwischen den Jahren 93 und 95.
2. Der generelle Entwicklung des Wasserverbrauches korreliert unserer Meinung
nach mit der Güterproduktion oder besser gesagt, der Verlagerung der Produktion
ins Ausland.
3. Der Gesamtverbrauch der BRD entspricht einem Würfel mit 3,7 km bzw.
40cbm/Person und Jahr
4. Eine ausführlich gegliederte Tabelle mit zusätzlichen prozentualen Angaben
finden auf der Seite
Wasserverbrauch
5. Wer selber herumrechnen möchte, kann die Tabelle (xls-Format)
hier herunterladen
Zur Verdeutlichung haben wir einige Bereiche zusammengefasst und ein Diagramm
über den Gesamtverbrauch (Entnahme aus der Natur + Abnahme von Wasserwerke)
erstellt. Die Werte wieder in Millionen cbm:
Dieses Diagramm macht sehr deutlich, warum die Bereitsteller von Energie so
sehr an einer Privatisierung der Wasserversorgung interessiert sind, deren
Hauptanteilseigner sie selber sein möchten.
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Bereich |
Wasserbedarf/Tag
obere Werte in ltr |
Gewerbe/Industrie |
|
Bäckerei/Mitarbeiter
Metzgerei/Mitarbeiter
Friseur/Mitarbeiter
Gaststätte/Gast
Molkerei/ltr Milch
Brauerei/hl Bier
Zuckerfabrik
Wäscherei/10kg Wäsche
Kohle/to
Koks/to
Stahl/to |
250
400
300
20
6
2.000
1.500
800
3.000
5.000
20.000 |
Landwirtschaft |
|
Großvieh (Rind)/Tag
Kleinvieh |
100
20 |
Haushalt |
|
Trinken , Kochen, Reinigen/Person
Wäsche waschen/Person
Toilettenspülung/Spülung
Wannenbad
Dusche
Garten/qm Fläche |
40
40
10
200
50
10 |
sonstige |
|
Verwaltungsgebäude/Beschäftigten
Schulen/Schüler
Krankenhaus/Bett
Kaserne/Person |
60
50
600
350 |
Werte je Einheiten (z.B. je kg/Mitarbeiter qm etc)
Einheiten. Weitere Werte siehe DVGW, Regelwerk W410
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4. Eigenschaften des Wasser
Bestandteile reinen Wassers
H2O, es gibt wohl niemanden, dem diese chemische Bezeichnung
für Wasser nicht bekannt ist.
Das "H" steht für Hydrogenium (Wasserstoff),
das "O" steht für Oxigenium
(Sauerstoff).
Damit aus Wasserstoff- und Sauerstoffatomen Wasser entstehen kann, müssen sie in
einem bestimmten Verhältnis aufeinander treffen.
Es werden genau 2 Atome Wasserstoff und
1 Atom Sauerstoff benötigt, um ein
Wassermolekül zu bilden. Moleküle sind die kleinstmögliche Teile einer
chemischen Verbindung. Der Chemiker schreibt das so:
2H + O = H2O
Wassermolekül |
Schwefelwasserstoffmolekül |
Wasserstoff (H)
und Sauerstoff (O) haben recht verschiedene
Vorlieben Elektronen an sich zu binden. Aufgrund dieser diversen
Elektronennegativitäten entsteht an der Schnittstelle zwischen
Wasserstoff und
Sauerstoff eine negative, am Wasserstoff
eine positive Partialladung.
Im Gegensatz zu dem Schwefelwasserstoff, bei
denen die beiden Schwefelatome direkt
gegenüberliegend angeordnet sind, bilden beim
Wassermolekül die beiden
Wasserstoffatome einen Winkel von 104,5°.
Dadurch ist die eine Seite des Moleküls positiv die andere negativ. Man spricht
dann von einem Dipol.
Beim Schwefelwasserstoff wird das negative
Schwefelatom von den beiden positiven
Wasserstoffatomen regelrecht umarmt, womit es
keinen Dipol gibt.
Wäre dieser Winkel von 104,5° bei Wassermolekül nicht, dann gäbe es vermutlich
kein Leben, zumindest, so wie wir es kennen.
Warum sich das Wassermolekül so anordnet, ist letztlich noch nicht geklärt. Aber
durch diese Anordnung kann es Wasserstoffbrücken bilden. Dabei kettet sich ein
Wasserstoffatom eines Wassermoleküls an ein
Sauerstoffmolekül eines anderen
Wassermoleküls.
Diese Bindung ist so stabil, dass zur Erklärung innermolekulare Prozesse, die
elektrostatischer Natur sind, bemüht werden müssen. Diese vielen im Wasser
gebildeten Wasserstoffbrücken sind der Grund dafür, dass das Wasser einen
Siedepunkt von 100°C hat, den es erwartungsgemäß eigentlich gar nicht haben
dürfte. Zum Vergleich, der Schwefelwasserstoff beginnt bereits bei minus 61°C zu
sieden.
Aus dieser Besonderheit des Wassermoleküls folgen auch andere Wasseranomalien,
z.B. das hohe Lösungsvermögen.
Der positive Teil des Wassermoleküls, also der Wasserstoff, bindet sich an die
negativen Anionen, der negative Teil des Wassermoleküls an die positiven
Kationen. Da das einfache gebaute Wasserstoffatom kleiner ist, als alle anderen,
kann es gleichsam wie ein Fühler samt seinem Partner in andere Ionenbindungen
eindringen . Dort wirkt es als Isolator zwischen den elektrostatischen Kräften
der anderen Ionen. Die Anziehungskräfte betragen dann nur noch den 1/81sten Teil
des ursprünglichen Wertes. Der Kehrwert nennt sich Dielektrizitätskonstante und
beträgt somit 81.
Da Ionen Bewegungsenergie haben und vor sich hin schwingen, ist durch die
Isolationswirkung der Wassermoleküle die Bewegungsenergie der Ionen stärker als
die Anziehungskraft. Die Ionen können sich von ihrem ursprünglichen Partner
lösen. Für die Wasseraufbereitung hat dies zur Folge, dass es praktisch nicht
möglich ist absolutes reines Wasser herzustellen, da es augenblicklich anfängt,
Ionen aus dem Rohrleitungssystem zu lösen. Da diese freigewordenen Ionen von
Wassermolekülen sogleich umringt (hydratisiert) werden, bleiben diese isoliert
in Lösung. Insgesamt kann auch nur soviel gelöst werden, wie Wassermoleküle
vorhanden sind, diese Hydratisierung durchzuführen.
Weitere besondere Eigenschaften:
Wasser besitzt eine hohe spezifische
Wärmekapazität, d.h. es kann sehr viel Wärme aufnehmen. Andererseits ist Wasser
ein schlechter Wärmeleiter. Da das Dichtemaximum bei 4°C liegt, sinkt
abgekühltes Wasser nach unten und wärmeres steigt nach oben. Dieser Austausch
findet solange statt bis eine gleichmäßige Temperatur von 4°C erreicht ist.
Erfolgt nun eine weitere Abkühlung nimmt die Dichte des Wassers wieder ab und
das nun leichtere Wasser steigt nach oben. Erfolgt bei unter 0°C die Eisbildung,
so wächst die Eisschicht von oben nach unten. Wegen der geringen
Wärmeleitfähigkeit friert bei genügender Tiefe das Wasser nicht bis zum Grund
zu. Dort herrschen nahezu konstante Temperaturen von 4°C.
Diese Eigenschaft ermöglicht es, dass höheres Leben auch im Winter in Teichen,
Flüssen und Seen überleben kann.
Einige Eigenschaften des Wassers
- größte Dichte von 1g/cm3 bei 4°C
- Ausdehnung bei Temperaturen > 4°C
- Änderung vom flüssigen zum festen Zustand bei
unter 0° unter Ausdehnung um ca. 1/11 seines Volumens
- Übergang vom flüssigen zum gasförmigen Zustand bei 100°C
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5. Süßwasservorräte
Wasser ist eines der größten Gestalter unseres Planeten. Man denke an die
Spuren, die Gletscher hinterlassen haben, an den Wasserdampfhaushalt, der weit
mehr das Klima beeinflusst als irgendwelche CO2-Gase, die, wie uns manches
Klimamodell weismachen will, angeblich maßgeblich an der gegenwärtigen Erhöhung
der Durchschnittstemperaturen schuld sein sollen, man denke an die Erosion, die
durch die Ausdehnung des Wassers während des Gefrierens erfolgt usw.
Die Wassermenge der Erde beträgt rund 1,35 Billionen km³. Allerdings sind davon
97,3% Salzwasser. Der Rest von 36 Mio km³ ist Süßwasser. Davon sind in Gletschern
und Polareis 28 Mio. km³ fest gebunden, so dass weltweit nur über ca. 8 Mio. km³
verfügt werden kann. Davon soll in etwa die Hälfte in Anspruch genommen werden.
(Daten zur Wassermenge entnommen aus: Technik in Bayern 3/2003)
Deutschland verfügt über 184 km³ Süßwasser und nutzt davon 24 %.
Zu den Daten sei noch angemerkt, dass Angaben wie "...,3" zu Wasserquantitäten
statistischer Unsinn sind. Die Schätzungen über die Süßwassermenge fallen je
nach politischer Gusto unterschiedlich aus. Die Kartierung unterirdischer
Wasserströme steckt noch in den Kinderschuhen etc. Als Größenanhalt mögen sie
dennoch dienlich sein.
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6. Wasserinhaltsstoffe
Natürliche Wässer enthalten nicht nur H2O,
sondern eine Reihe von Substanzen, die sowohl erwünscht, als auch bei
Überschreiten bestimmter Größenordnungen unerwünscht sind. Einige vorkommende
Substanzen von Arsen bis Zink finden Sie
hier.
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7. Begriffe aus der Wasseranalytik
Begriffserklärungen von A - Z z.B. über Wasserhärte, pH-Wert etc.
finden Sie
hier.
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