1.
Was ist Nitratentfernung - Nitratreduktion?
2. Warum Nitratreduktion?
3. Einsatzfelder von Nitratentfernungsanlagen
4. Berechnungsgrundlagen für die Auslegung von Nitratentfernungsanlagen
5.Javaskript-Rechner zur Berechnung der Anlagengröße von Nitratentfernungen
6. Welcher Anlagentyp soll es sein
7. Was ist sonst noch beim Einsatz einer Nitratentfernung zu beachten?
8. Zu
den Produktseiten der Anlagen zur Nitratentfernung
1. Was ist
Nitratentfernung/Nitratreduktion
Bei der Nitratentfernung werden Anionen wie das Nitrat (NO3) herausgenommen.
Folgende Verfahren stehen zur Verfügung:
1.1.Teilentsalzung durch
Umkehrosmose
Hierbei wird das Rohwasser unter hohem Druck durch eine Membran gedrückt.
Diese Membranen besitzen eine definierte Porengröße, so dass alle Moleküle, die
größer als die Poren sind, die Membran nicht passieren können. Dadurch wird das
Wasser weitestgehend entsalzt und anschließend wieder mit Rohwasser auf die
gewünschten Werte verschnitten.
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1.2. Teilentsalzung
durch Elektrodialyse
Bei diesem Verfahren werden die positiven Kationen und die negativen Anionen
durch Anlegen eines elektrischen Feldes an speziell angeordnete Kationen- und
Anionenaustauschermembranen, oftmals in Verbindung mit entsprechenden an den
Membranen angelagerten Ionentauscherharzen, aus dem Rohwasser entfernt.
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1.3.
Teilentsalzung/Entkarbonisierung durch lonentausch
Bei der Teilentsalzung, auch
Entkarbonisierung genannt, werden bestimmte Kationen und Anionen durch
Austausch gegen äquivalente Mengen anderer Ionen (H+,
Na) mit Hilfe von Ionentauscherharzen getauscht. Anschließend wird das
teilentsalzte Wasser mit Rohwasser verschnitten
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1.4. Anionentausch
Dieses Verfahren wird insbesondere im Bereich der Eigenwasserversorgung, also
bei den privaten Brunnenbetreibern, am häufigsten angewendet.
Anionentauscherharze tauschen hierbei Nitrat gegen Chlorid- oder
Hydrogenkarbonationen aus. Da diese Harze nur bedingt selektiv gegenüber Nitrat
sind, werden gleichzeitig noch Sulfationen aus dem Wasser entfernt.
Das Verfahren im einzelnen:
Prinzip einer Ionentauschanlage im Gleichstromverfahren
Das Rohwasser durchströmt das Filtermedium, das sogenannte Ionentauscherharz.
Dieses Harz ist heutzutage ein industriell hergestelltes Polymer mit rundem Korn
mit einem Durchmesser von ca. 0,2 mm.
Bei der Nitratentfernung nimmt der Anionentauscher die Nitrat-Ionen auf
und gibt gleichzeitig Chlorid-Ionen ab. Wie der Name "Tausch" schon sagt, bleibt
der Salzgehalt und somit der Leitwert im Wasser weitestgehend gleich.
Jeder Ionentauscher hat nur eine bestimmte Anzahl von Ionen, die er tauschen
kann. Ähnlich einer Autobatterie, die geladen werden muss, wenn man wieder mal
vergessen hat, das Licht auszuschalten, muss auch der Anionentauscher wieder mit
Chlorid-Ionen aufgeladen werden. Dieser Vorgang nennt sich Regeneration.
Bei Nitratentfernungsanlagen mittels Ionentausch erfolgt die Regeneration
mittels einer Salzlösung oder chemisch gesprochen, Natriumchlorid. Die
Natriumchloridlösung wird hierbei durch den Ionentauscher gespült. Dabei
verdrängen die Chlorid-Ionen die Nitrat-Ionen aus dem Ionentauscherharz.
Im Anschluss daran wird der Ionentauscher gründlich ausgespült und ist dann
wieder einsatzfähig.
Da das Regeneriermittel sowohl bei der Enthärtung als auch bei der
Nitratentfernung Natriumchlorid (Kochsalz) ist, können Mischbett-Anlagen, die
zum einen Enthärten und zum anderen das Nitrat entfernen, sehr einfach
verwirklicht werden.
Die von uns für die Trinkwasseraufbereitung eingesetzten Ionentauscherharzen
sind zwar stark selektiv, jedoch ist das Sulfat-Ion der Hauptkonkurrent zu
Nitrat. Daher wird neben Nitrat auch Sulfat aus dem Wasser genommen.
Prinzipiell wird mit dem Verfahren jedoch nur eine Reduktion des Nitrates
erreicht. Zwar nimmt der Ionentauscher bis auf den nahezu unvermeidbaren Schlupf
praktisch das gesamte Nitrat aus dem Wasser, jedoch wird dieses nach dem
Entfernungsvorgang wieder mit Rohwasser mittels einer Verschneidearmatur
verschnitten (gemischt), damit dem Trinkwasser wieder notwendige Anionen
hinzugefügt werden. Der Zweck einer Nitratentfernung für Trinkwasser
besteht also darin, den gesetzlich vorgeschriebenen Wert einzuhalten.
Anzustreben ist ein maximaler Nitratgehalt von 25mg/ltr, so zumindest will es
die WHO.
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1.5. Biologische Nitratentfernung
(Denitrifikation)
Bei diesen Verfahren werden ca. 95% des Nitrates durch Mikroorganismen bis
zum molekularen Stickstoff reduziert. Für die biologische Nitratentfernung
benötigen die Mikroorganismen Nährstoffen wie Phosphate, gelöster organisch
gebundener Kohlenstoff (Alkohol, Aquarianer bauen hierzu mit Wodka betriebene
Filter, siehe Suchmaschine unter Wodka-Filter), Essigsäure (chemoorganotrophe,
heterotrophe Denitrifikation) oder aber Wasserstoff oder Schwefel (cheolitotrophe,
autotrophe Denitrifikation) als Reduktionsmittel. (Rohmann und Sontheimer 1985)
Da dieses Verfahren den Wasserpreis um ca. 0,40 EUR verteuern würde, wird in
der Praxis das mit Nitrat belastete Wasser mittels Zukaufwasser auf den
Grenzwert von 50mg/ltr reduziert.
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2. Warum Nitratentfernung?
2.1. Wasser für den menschlichen Gebrauch
2.2. Wasser für die Tierhaltung in Landwirtschaft und Zucht
2.1. Wasser für den
menschlichen Gebrauch
Nach der Trinkwasserverordnung dürfen maximal von 50mg/ltr Nitrat im Wasser
vorhanden sein. Der Grenzwert kommt von einigen Untersuchungen über die
Nitrat-Nitrit-Bildung im menschlichen Körper und im weiteren auf die Empfehlung
der EU.
Wegen der hohen Nitratbelastungen im Boden ist derzeit (Stand Jan2004) ein
Gerichtsverfahren der EU gegen Deutschland am Laufen, weil Deutschland angeblich
nicht die entsprechenden Richtlinien zum Schutz der Umwelt, sprich Verringerung
der Nitratbelastung durchgesetzt habe.
So erfreulich es auf der einen Seite ist, dass umweltbewusste Europapolitiker
die Möglichkeit nutzen können und auch nutzen, den Mitgliedstaaten der EU auf
die Finger zu klopfen, so darf jedoch nicht übersehen werden, dass
Umweltbewusstsein oftmals nur ein grünes Deckmäntelchen für bedeutende
wirtschaftliche Interessen darstellt.
Natürlich gibt es Bestrebungen einzelner EU-Länder, die deutsche Landwirtschaft
einzuschränken, mit dem Ziel die Wettbewerbsfähigkeit des eigenen Landes im
Vergleich zum Konkurrenten Deutschland zu verbessern. Umweltschutz als Argument
kommt da gerade recht.
Aber um es ganz klar aus Sicht der Wasserwirtschaft zu sagen: Die
Landwirtschaft trägt im allergrößten Umfang zur Nitratbelastung des Wassers bei.
Die Nitratwerte steigen allenthalben in unseren Landen. Hier sollte der Landwirt
eigenverantwortlich dafür Sorge tragen, um die Bodensituation zu verbessern.
Im Angesicht des überaus hohen Wettbewerbes, der sinkenden Erträge, die kaum
noch die Kosten decken, sicherlich ein Problem. Vermutlich aber billiger, als
wenn die staatliche Gesetzeskeule kommt.
Doch welche tatsächlichen oder vermuteten Schädigungen durch zu hohe
Nitrataufnahme im menschlichen Organismus soll es geben:
Bei der Nahrungsaufnahme nimmt der Mensch grundsätzlich unterschiedliche
Mengen an Nitrat auf. Besonders Gemüse kann recht hohe Nitratgehalte enthalten.
Wie von der WHO (Weltgesundheitsorganisation) empfohlen, soll die tägliche
Aufnahme von Nitrat nicht mehr als 5 mg N03/kg Körpergewicht betragen, also rund
350 mg bei 70kg Körpergewicht. Besonders bei Treibhausgemüsen wurden jedoch
schon Konzentrationen von 2000mg und mehr je kg Trockensubstanz gemessen.
Die These der Gefährdung durch Nitrat besagt, dass im Körper durch eine
bakterielle Reduktion aus dem Nitrat das giftige Nitrit entsteht. Nitrit führt
bei Säuglingen zur Blausucht (Cyanose), weil das Hämoglobin in eine andere Form,
dem Methämoglobin übergeführt wird. Methämoglobin kann jedoch eine
Sauerstoffübertragung nicht durchführen. Es kommt zu Erscheinungen, die dem
Bergsteigersyndrom in großen Höhen ähneln. Es soll dadurch sogar zum
Erstickungstod von Säuglingen gekommen sein. Einen Beleg dafür konnte der Autor
jedoch nicht finden.
Diese Phänomen kann allerdings nur bis in den ersten drei Lebensmonaten
auftreten. Danach hat der Mensch genügend Hämoglobin aufgebaut und kommt dadurch
dann auch mit einer geringeren Sauerstoffzufuhr zurecht.
Weiterhin soll Nitrat im Speichel zu Nitrit und mit im Magen vorhandenen
Aminen zu krebserregenden Nitrosaminen umgewandelt werden.
Jedoch gibt es auch andere Studien, die genau das Gegenteil zur kanzerogenen
Wirkung der Nitrat-Nitrit-Umwandlung behaupten:
Mit der Nahrung aufgenommenes Nitrat wird wieder mit dem Speichel in die
Mundhöhle ausgeschieden. Dort wird es von Bakterien in Nitrit umgewandelt und
abgeschluckt. Im Gegensatz zu obiger Theorie reagiert dieses Nitrit im Magen
nicht zu Nitrosaminen, sondern mit der Magensäure zu Stickstoffoxyd.
Stickstoffoxyd ist ein Gas, das dieser Untersuchung nach, im Magen all möglichen
Bakterien wie Salmonellen, Colibakterien und andere Krankheitserreger abtötet
soll.(Quelle:T. M. Addiscott, N.
Benjamin:Are you taking your nitrate?, Food Science and Technology Today 14 Nr.
2, 2000 S. 59-61)
Ist beim Menschen die Wirkung leicht erhöhter Nitratwerte im Trinkwasser eher
etwas umstritten, so sieht das in der landwirtschaftlichen Tierhaltung und
Tierzucht ganz anders aus.
Insbesondere für Wiederkäuer liegt eine besondere Vergiftungsgefahr in der
Speicherung von Nitrat in den Futterpflanzen. Bisweilen werden auch
nitrithaltigen Silierhilfsmittel eingesetzt, die zu ernsten gesundheitlichen
Beeinträchtigungen führten können.
Der Nitratabbau beim Wiederkäuer sieht in Kurzfassung etwa wie folgt aus:
Nach oraler Aufnahme wird Nitrat (NO3) stufenweise in Nitrit (NO2-), Stickoxid
(NO) und Nitrosaminen (RN-NO) umgesetzt.
Durch Bakterien wird das Nitrat bereits im Vormagen zu Nitrit reduziert, wobei
Nitrit in etwa um das zehnfache toxischer als Nitrat wirkt. Die Umwandlung und
somit auch die Resorption und Weiterleitung in die Blutbahn der Wiederkäuer
geschieht sehr rasch, weil ein stark reduzierendes Milieu im Vormagen
vorherrscht.
Bei Pferden, die mit keinem Vormagen, sondern ähnlich wie der Mensch mit
einem Magen ausgestattet sind, wird das Nitrat, welches nicht direkt resorbiert
wird, über Nitrit zu Nitrosaminen umgewandelt.
Das Geschehnis wird nun nicht besser, wenn man Wiederkäuer wie Kühe und
Hirschähnliche mit nitrathaltigem Wasser versorgt. Diese Tiere haben die
Vorliebe, in tiefen langen Zügen zu trinken, so dass schon mal 50-60ltr Wasser
durch die Kehle laufen. Bei einem Nitratgehalt von oftmals 80mg/ltr sind das
dann rund 4,8gr Nitrat, das zu Nitrit umgesetzt wird.
Bei Pferden gilt oben angeführtes in ähnlicher Weise.
Generell ist die Nitratbelastung von Wässern bei Pferden und Wiederkäuern auf
kurze Sicht nicht problematisch, da die tödliche Dosis beim Pferd bei etwa 1 gr
Nitrat je kg Körpergewicht liegt, Jedoch kann eine Dauerexposition den Tieren
sehr zu schaffen machen, insbesondere wenn das dargereichte Futter ebenfalls
hohe Nitratanteile enthält.
Nitratvergiftungen kann man am z.B. am häufigen Harnlassen, bräunlich
verfärbte Schleimhäute, Speicheln, Krämpfe, Koliken und Durchfall erkennen.
Bei Verdacht auf solche Vergiftungen sollte sofort mit Nitrit-Teststreifen
der Urin untersucht werden und natürlich der Tierarzt verständigt werden, der
dann Sofortmassnahmen einleiten kann.
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3. Einsatzgebiete für
Nitratentfernungsanlagen?
Im häuslichen Bereich ist der Einsatz einer Nitratentfernung dann gesetzlich
vorgeschrieben, wenn die Hauswasserversorgung über eigene Brunnen erfolgt und
der in der Trinkwasserverordnung vorgeschriebene Wert von 50mg/ltr überschritten
wird.
Nitratentfernungsanlagen für Trinkwasser sind nicht immer für den Einsatz in
Aquarien geeignet. Hier müssen spezielle selektive Ionentauscherharze verwendet
werden.
Wir verwenden generell ein solches nitratselektives Harz, wegen der einfachen
Handhabung jedoch in Chlorid-Form, d.h. es wird mit Salz (Natriumchlorid)
regeneriert.
(Bei der Selektivität gegenüber Nitrat sind generell bei allen auf dem Markt
befindlichen Harzen gewisse Abstriche zu machen, da alle Harze auch Sulfat mit
in den Ionentausch einbeziehen)
Für die Aquaristik ist ein Chloridanstieg bei salzarmen Wässern jedoch
nicht immer erwünscht.
Hier verleibt dann nur die Möglichkeit entweder mit einem Anionentauscher, der
jedoch praktisch nicht selektiv arbeitet oder die Aufbereitung mittels
Umkehrosmose.
Wir tendieren dahin, in der Aquarientechnik andere Wege zu empfehlen wie z.B.
die Verwendung von Efeutute, für Bastler der Wodkafilter etc. Informationen
hierzu finden Sie in den FAQs der gängigen Aquaristikseiten.
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Die im folgenden dargestellte Abschätzung dient als Anhalt und kann die
Berechnung durch den Anlagenbauer, der auch DIN-Normen und gesetzliche
Regelungen beachten muss, nicht ersetzen.
Eine genaue Berechnung wird in der FAQ Ionentauscherharze (in Planung)
dargestellt
Vor der Abschätzung der Anlagenkapazität benötigen Sie folgende Angaben:
- Nitratgehalt (NO3) in mg/ltr
- Sulfatgehalt ((SO4) im mg/ltr?
- wie hoch ist mein maximaler Wasserverbrauch (Spitzenbedarf)
- wie hoch ist der durchschnittliche Bedarf (z.B. cbm/Jahr)
- wie hoch ist der Chloridgehalt im Wasser
- wie hoch ist der pH-Wert
Ein örtliches Labor erstellt Ihnen eine solche Wasseranalyse. Das zuständige
Gesundheitsamt hält sicherlich auch eine Adressenliste bereit und kann Sie
entsprechend beraten.
Selbstverständlich können Sie eine solche Analyse auch von uns erhalten.
Im privaten Bereich wird ein Nitratgehalt von maximal 25mg/ltr
angestrebt.
Nun müssen Sie nur noch wissen, dass die Kapazität der Anlage für runde 8
Stunden reichen muss. Das ist die Zeit, die benötigt wird, die Solelösung für
die Regeneration herzustellen.
Begriffserklärungen zum Rechner:
- Stoffmenge
ist die Menge eines Stoffes in einem Liter Wasser. Einheit: mg/ltr
-Äquivalentgewicht:
ist u.a. notwendig zur Berechnung der Ionentauscherkapazität. Für den Tausch
zweiwertiger Ionen benötigt man die doppelte Menge Ionentauscher benötigt als
für einwertige Ionen. Deswegen erfolgt die Kapazitätsangabe bei Ionentauschern
in eq/ltr Harz.
Die Einheit für das Äquivalenzgewicht ist val oder eq und
bedeutet, dass das Molgewicht durch die Wertigkeit dividiert wird, z.B.
1 eq Natrium = Na+ = 23 Mol/1 = 23 mg/ltr
1 eq Calcium = Ca++= 40 Mol/2 = 20 mg/ltr
Hat man das Molgewicht eines Stoffes, kann man daher sehr einfach die Kapazität
über die Wertigkeit berechnen. Damit die Sache einfacher ist, stellen wir Ihnen
untenstehenden Rechner zur Verfügung.
Mehr. Zum Äquivalenzgewicht im
Wasserkompendium
°dH
bedeutet Grad deutscher Härte
500mg Calciumkarbonat CaCo3 entsprechen 28°dH, oder umgerechnet in die weniger
anschauliche Größe des Äquivalentgewichtes = 10meq/ltr (=milli-eq =
1/1000eq)
Umgeformt entsprechen 17,857 mg CaCo3 einer Wasserhärte von 1°dH.
Was soll das ganze nun? Es ist üblich bei Ionentauscheranlagen die Kapazität der
Anlage in Härtegraden anzugeben. Wir geben bei einigen Anlagen die Kapazität in
Litern oder Kubikmetern bei 1°dH bzw. 10°dH an. Wir beziehen uns dabei
ausschließlich auf die Anionenhärte, da Anionentauscher geringere
Austauschkapazitäten haben als Kationentauscher. Die Harzmenge des
Kationentauschers ist an die Kapazität des Anionentauschers mengenmäßig
angepasst.
Nachdem Sie mit Hilfe des Rechners ermittelt haben, welche Anionenhärte je Liter
Wasser besteht, brauchen Sie im Anschluss lediglich unsere angegebene
Anlagenkapazität bei 1°dH durch den ermittelten Wert dividieren, z.B.:
angegeben Kapazität: 36000 ltr x °dH
ermittelter Härtegrad Anionen: 30 °dH
Rechenweg: 36000/30=
Ergebnis: 1200 ltr
Die Anlage müsste also nach 1200ltr verbrauchten Wassers in Regeneration gehen.
Dieser Wert ist wiederum wichtig, um den Zeitpunkt der Regeneration bestimmen zu
können.
Möglichst plant man Anlagen so, dass die Regeneration in produktionsfreien
Zeiten erfolgen kann.
Bitte geben Sie die Werte in die hellen Felder ein. Verwenden Sie bitte
kein Komma, sondern den Punkt als Dezimaltrenner. Nutzen Sie die TAB-Taste, um
von Feld zu Feld zu springen. Es erscheinen dann die Werte. Drücken Sie nicht
die Eingabetaste. Javascript muss aktiviert sein.
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5.
Rechner zur überschlägigen Ermittlung der Anlagenkapazität
Stoffmenge
in mg/ltr |
meq/l |
°dH |
nutzbare Kapazität
Ionentauscher |
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|
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Summe
Anionen |
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Summe in
°dH |
Jahresverbrauch in cbm |
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Durchschnitt cbm/Std |
Regeneration in x Std (min 8Std) |
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benötigte
Harzmenge |
Drucktankgröße in ltr |
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Salzverbrauch/Jahr bei
220gr |
Chloridanstieg /GW=250mg/ltr |
|
|
bis zur
Regeneration
entferntes Nitrat in gr. |
Was sie sonst noch beachten müssen:
Ionentauscher bevorzugen manche Stoffe. Diese Affinität drückt sich bei
Harzen zur Nitratentfernung meistens in einer bestimmten Reihenfolge des
Austausches aus:
Nitrat > Sulfat > Chlorid > Hydrogencarbonat
Zuerst wird also das Nitrat, dann das Sulfat usw. ausgetauscht.
Ist Sulfat im Wasser reduzieren Sie die vorgegebene Kapazitätsangabe des
Ionentauschers von 700 auf 400.
Eine genaue Berechnung in Abhängigkeit der Beladung mit Nitrat und Sulfat, der
Konzentration der Natriumchloridlösung und anderer Korrekturfaktoren wird im
Laufe der Zeit in die Rechenhilfe eingebaut.
Für alle die es ganz einfach einfach haben wollen:
Wenn Sie, wie es meistens üblich ist, lediglich den Nitratwert zur Hand haben,
teilen Sie diesen einfach durch 10, z.B. 70mg Nitrat / 10 = 7 ltr Harz. Dies ist
für eine ungefähre Vorstellung der Anlagengröße ausreichend.
Üblicherweise können Sie Nitratentfernungsanlagen mit einer
Durchflussgeschwindigkeit von 25 Bettvolumen (BV) fahren, ohne dass es zu einem
allzu großen Schlupf kommt.
Die maximale Durchflussleistung können Sie mit etwa 48 BV annehmen. Jedoch wird
es dann so sein, dass der erzielte Nitratwert nicht so niedrig wie gewünscht ist
bzw. nicht mehr dem Grenzwert entspricht.
Haben Sie eine Spitzenleistung von z.B. 1000 ltr/h, so benötigen sie daher
1000/25 = 40 ltr Selektivtauscher.
Soll eine Kombianlage, die gleichzeitig enthärtet und Nitrate entfernt,
eingesetzt werden, erfolgt die überschlägige Berechnung für den Kationentauscher
wie in der FAQ
Enthärtungsanlagen beschrieben.
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Grundsätzlich liefern wir Nitratentfernungsanlagen entweder in
Kabinettbehältern oder in Industrieausführung (ohne Kabinett) als Einzelanlagen
aus. Ein Rohrtrenner ist nicht notwendig, wenn die Wasserversorgung aus eigenen
Brunnen erfolgt.
6.1. Zeit- oder Mengensteuerung?
Grundsätzlich liefern wir Nitratentfernungsanlagen mit dem Clack- oder
Fleck-Ventil aus. Die Regeneration erfolgt mengengesteuert. Wir stellen die
Anlage jedoch so ein, dass die Regeneration grundsätzlich zeitversetzt zu einem
Zeitpunkt geringer oder keiner Wasserabnahme stattfindet.
Andere Steuerventile erhalten Sie auf Anfrage.
6.2. Einzel- oder Doppelanlage?
Wir halten bei Anwendungen im häuslichen Bereich eine Einzelanlage für
ausreichend. Selbstverständlich können Sie solche Anlagen auch als Doppelanlage
bei Bedarf erhalten. Unser Auslegungsvorschlag richtet sich in erster Linie nach
den örtlichen Gegebenheiten.
Einzelanlagen arbeiten mit einer einzigen Ionentauschersäule. Während der
Regeneration kann daher kein aufbereitetes Wasser geliefert werden (Rohwasser
wird geliefert).
Doppelanlagen oder Pendelanlagen sind im Prinzip zwei Einzelanlagen, die z.B.
über ein Zentralsteuerventil zusammengeschaltet sind. Es arbeitet jeweils eine
Ionentauschersäule, während die zweite Säule nach der Regeneration auf ihren
Einsatz wartet. Ist die Kapazität der ersten Säule erschöpft, wird automatisch
auf die zweite Säule umgeschaltet und vice versa.
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1. Druck
Zunächst muss überprüft werden, ob ein Mindestdruck von 2 bar vorhanden ist.
Dieser Druck wird oftmals von der Ventilsteuerung benötigt, um die Steuerkolben
hydraulisch zu betätigen. Ohne ausreichende Druckverhältnisse kann eine
störungsfreie Funktion nicht gewährleistet werden. Sinngemäß ist bei Drücken,
die über dem vom Hersteller vorgeschriebenen Maximaldruck liegen, ein
Druckminderer vorzusehen.
2. Platzverhältnisse
Bitte überprüfen Sie die Platzverhältnisse. Die Nitratentfernung wird meistens
nach dem Wasserfilter und nach dem Windkessel (sofern vorhanden) eingebaut. Für
private Haushalte rechnet man mit einem Platzbedarf von mindestens 60x60 cm.
3. Stromversorgung
Weiterhin muss ein Stromanschluss vorhanden sein. Günstigerweise eine
230V-Steckdose.
4. freier Ablauf
Zum Ausspülen des Regenerates muss die Möglichkeit eines freien Ablaufes z.B.
durch ein bodennahes Trichtersiphon möglich sein
Freier Ablauf bedeutet, dass die Regeneratleitung nicht direkt an das
Abwassernetz angeschlossen werden darf, sondern das Abwasser frei fallend
eingebracht werden muss. Anderenfalls bestünde die Gefahr, dass bei einem
Rückstau das Abwasser über die Wasseraufbereitungsanlage in das Trinkwassernetz
gelangen könnte.
5. Material Rohrleitungen
Bitte stellen Sie fest, welche Rohrleitungsmaterialien im Hauswassernetz
verwendet werden.
Bestehen Ihre Rohrleitung aus verzinkten Rohren, so ist beim Einsatz einer
Kombi-Anlage (Nitratentfernung +Enthärtung) eine Dosierung zum Schutz von
Rohrleitungen zwingend erforderlich.
Durch den Enthärtungsvorgang wird das Wasser aggressiv, da diesem das
Calciumkarbonat entzogen wird. Nun ist aber Kohlensäure an dem Kalk gebunden.
Wird dieser entfernt, wird diese Kohlensäure frei und schädigt ungeschützte
Rohrleitungen.
Durchrostungen bei verzinkten Rohren nach ca. 10 bis 15 Jahren sind daher keine
Seltenheit, wenn aus falscher Sparsamkeit oder falscher Beratung keine Vorsorge
getroffen wurde.
Wir freuen uns, wenn wir Ihnen mit den gegebenen Information helfen konnten.
Eine individuelle Beratung können diese allerdings nicht ersetzen. Wir stehen
Ihnen gerne zur Verfügung
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Zu den Nitratentfernungsanlagen
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