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FAQ Entmanganung

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FAQ zur Entmanganung

Diese Seite zeigt Ihnen eine Zusammenfassung über Entmanganung in Schnellfiltern.
Details zu den Filtrationsmaterialien der Enteisenung, Entmanganung, Entfernung von Schwefelwasserstoff entnehmen Sie bitte der jeweiligen FAQ Filtermaterial. Projektanlagen in Edelstahlausführung und als Schwerkraftfilter werden in dieser FAQ nur angerissen. 


1. Methoden der Entmanganung

Im folgenden werden folgende Methoden zur Enteisenung und Entmanganung  in geschlossenen Schnellfiltern beschrieben:
- Entmanganung durch Oxidation mit Sauerstoff
- Entmanganung durch Katalyse
- Entmanganung mit starken Oxidantien
- Entmanganung durch Biofilm

1.1. Enteisenung durch Oxidation

Bei der Entmanganung werden im Wasser gelöste Mangan-(II)-Ionen (MnO2+) zunächst zu höherwertigen Ionen oxidiert. Die entstehenden Ausfällprodukte können im Anschluss über ein Filtergranulat abfiltriert werden.
Die Oxidation kann mit Sauerstoff (O2), mit anderen oxidierenden Chemikalien wie Kaliumpermanganat (KMnO4) oder per Katalyse erfolgen.

1.1.1. Oxidation von Mangan mit Sauerstoff

Im Wasser gelöstes Mangan liegt meistens in Form von Manganhydrogencarbonat Mn(HCO3)2 vor. Daneben auch in den Salzen Manganchlorid, Mangansulfat, Mangannitrat etc..

Die Oxidation vom zweiwertigen Mangan Mn-(II) mit Sauerstoff (O2) zu dem höherwertigem vierwertigem  Mangan IV erfolgt vereinfacht nach:

 Mn2+ + 2 OH- + 0,5 O2 + zH2O ----> MnO2 *zH2O + H2O

Damit eine Oxidation stattfindet kann, sollte das Wasser einen pH-Wert von 8,5 aufweisen. Durch Zugabe von Natronlauge oder einer vorangehenden Filterung über dolomitisches Filtrationsmaterial kann der pH-Wert eingestellt werden.
Eine zusätzlich Belüftung ist erforderlich.

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1.2. Entmanganung durch Katalyse

Um den Filterprozess zu optimieren, ist es sinnvoll, neben der alleinigen Redoxreaktion Sauerstoff-Wasser-Eisen/Mangan, durch entsprechende Filtergranulate den Ausfällvorgang zu beschleunigen.
Man erreicht dies, indem man versucht, eine möglichst lange Kontaktzeit mit Sauerstoff zu verwirklichen.
Dies gelingt, wenn sich Eisen und Sauerstoff auf einem Granulat aus Mangandioxid anlagern können.

Das Mangandioxid reduziert dann zu Manganoxid und zweiwertiges Eisen zu Eisenhydroxid wie folgt:

MnO2 + 2Fe(HCO3)2 + H2O ---> MnO + 2Fe(OH)3 + 4C02 + H2O

Solche Granulate sind entweder mit Mangandioxid beschichtet oder sind Naturerze bzw. synthetisch hergestelltes Mangandioxid.

Natürliche angereicherte Mangandioxid-Erze haben einen Mangandioxidgehalt von etwa 55-85%. Die restliche Zusammensetzung kann sehr unterschiedlich sein. Herkunftsländer sind u.a. Südamerika, USA, Indien, Türkei und Russland.
Ausgesuchte Qualitäten für die Wasseraufbereitung werden händisch ausgelesen. Hierbei werden gezielt die dunklen Adern im Fels ausgebrochen und in mehreren Arbeitsgängen nochmals sortiert. Die dunkelsten Brocken werden dann in der Gesteinsmühle zu filtrationsfähigem Granulat gemahlen. 

Hauptproblem der Naturerze ist oftmals der schwankende Gehalt an Mangandioxid und der manchmal recht hohe Anteil an Schwermetallen wie Arsen und Kobalt, die unter bestimmten Voraussetzungen aus dem Granulat herausgelöst werden können und so in das Wasser gelangen können.

Ausblick: Arsenbelastung

Eine chronische Arsenaufnahme beim Genuss von Trinkwasser verursacht cerebrovasculäre Erkrankungen (z.B. Schlaganfälle). Zumindest will das eine Untersuchung(1) von 8.000 Personen in Taiwan erbracht haben. Hierbei wurde eine signifikante Ursache zwischen dem Genuss von arsenhaltigem Wasser und der Häufigkeit von Schlaganfällen festgestellt. In der Untersuchung wurden bei Mengen von weniger als 50 µg/l ein dreifach erhöhtes Risiko gegenüber arsenfreiem Wasser festgestellt. Der Mechanismus blieb jedoch unklar.

(1. Chiou, HY et al: Dose-response relationship between prevalence of cerebrovascular disease and ingested inorganic arsenic. Stroke 1997/28/S.1717-1723)

Anzumerken bleibt noch, ob die Ergebnisse so ohne weiteres auf Deutschland oder andere EU-Staaten zu übertragen sind. In Taiwan wird sehr viel mehr Arsen durch den Genuss von Meeresfrüchten und Fisch zu sich genommen als wir hier durch Mineralwasser einnehmen könnten. Daher könnte man von einer Akkumulation von Schwermetallen im Körper reden. Insofern sind bezüglich dieser Untersuchung möglicherweise doch einige Fragezeichen zu setzen.
Unter anderem aus Gründen der Gesundheitsvorsorge hat die EU für natürliche Mineralwässer den Arsengehalt auf 10µg (1 Mikrogramm = 1 millionstel Gramm) begrenzt.

Bei synthetisch hergestellten Granulaten wie unser MNO-92 besteht die Gefahr von Schwermetallausträgen wie Arsen oder Kobalt nicht. Der Arsenanteil ist in etwa um 10.000mal geringer als das von natürlichen Granulaten und liegt im Bereich dessen, was man überhaupt nachweisen kann.
Zudem wirkt dieses Granulat nicht nur über die äußerer Oberfläche, sondern auch über den Porenraum im Inneren des Granulates. Dadurch wird eine sehr hohe Effektivität erzielt. Wunder kann MNO-92 jedoch auch nicht bewirken.

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1.3. Entmanganung durch starke Oxidationsmittel

Hierbei unterstützt die starke oxidative Wirkung von z.B. Kaliumpermanganat, Chlor oder Ozon den Oxidationsprozess. In Frage kommen hier prinzipiell alle von uns geführten Filtergranulate wie z.B.  Quarzsand, Manganese Greensand, MTM®, Filtersorb FMH und bei Bedarf auch Naturerze wie Pyrolox® oder elektrolytisch hergestellte Mangandioxide wie MNO-92.

Der Einsatz von Kaliumpermanganat ist nicht ganz unproblematisch, sei es die Pflege der Steuerventile, die gerne verkleben, sei es die penible Rückspülung nach der Regeneration mit Kaliumpermanganat oder das Anlegen der persönlichen Schutzbekleidung, oder sei der unbeabsichtigte Eintrag von nicht völlig während einer Regeneration umgesetzten Kaliumpermanganats durch das Rückspülwasser in den Kanal bzw. Klärwerk..
Hinzukommt, dass die Abgabe von Kaliumpermanganat an Endkunden heutzutage nur mit hohem bürokratischen Aufwand möglich ist, Sie also unter Umständen ein Beschaffungsproblem bekommen.

Bisweilen wird sich jedoch eine Verwendung von Kaliumpermanganat nicht vermeiden lassen.
Daher führen wir vor Übergabe der Anlage eine gründliche Schulung durch.
Bitte haben Sie Verständnis, dass wir vor Lieferung von Kaliumpermanganat an uns unbekannte Kunden, etwas mehr als gewöhnlich nachfragen und entsprechenden Papierkrieg führen.

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1.4. Entmanganung durch Biofilm

Hierbei wird versucht, die Wirkung der Enteisenung/Entmanganung durch Hege und Pflege von Mikroorganismen, die sich auf die Aufnahme von Eisen und Mangan spezialisiert haben, zu verbessern.
In Frage kommen hierbei in erster Linie Gallionella und Pseudomonas Manganoxidans. Diese nehmen Eisen und Mangan auf, welches durch Stoffwechselvorgänge im Organismus reduziert und anschließend, vielleicht als eine Art Schutzschild, in die Zellmembran eingebaut wird.
Wenn genügend Futter, sprich Eisen oder Mangan vorhanden ist, werden sich diese Bakterien über kurz oder lang wie von selbst im Filter ansiedeln.
Um den Vorgang zu beschleunigen, impfen wir bisweilen auch das Filtergranulat. Diese Art der Enteisenung/Entmanganung ist äußerst effektiv.
Es erfordert jedoch eine gewisse Einfahrzeit, bis sich genügend Kolonien angesiedelt haben. Wird zu stark rückgespült, dann waren die ganzen Bemühungen vergeblich.
Dies ist mit ein Grund, warum Enteisenungsanlagen und vor allem Entmanganungsanlagen großes Fingerspitzengefühl und Erfahrung bei der Planung, Inbetriebnahme und dann in der weiteren Pflege des Filters erfordern. Wird nämlich zu wenig rückgespült, bildet sich im Filter ein Filterkuchen aus Eisenhydroxid, der praktisch nur noch durch einige Kanäle Wasser durchlässt, bei einer Enteisenungs-/Entmanganungswirkung nahe bei Null.
Solche Filterkuchen können in den meisten Fällen nur noch mittels Presslufthammer bearbeitet werden, der Filter ist Schrott.
Bei richtiger Pflege jedoch kann die Zufuhr von z.B. Kaliumpermanganat nach und nach gegen Null zurückgefahren werden.
Wir haben Anlagen laufen, die mittlerweile seit Jahren ohne Regeneration auskommen, dank Gallionella und Konsorten.

Aufgemerkt: Ein gut gepflegter Filter wird im Laufe der Zeit immer besser.

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2. mögliche Probleme bei der Enteisenung/Entmanganung

2.1 Hohe Kohlenstoffanteile im Wasser

Generell können hohe Kohlenstoffgehalte zu Problemen bei Mangandioxidgranulaten führen. In der Praxis arbeitet dann der Filter für 4-8 Wochen zufriedenstellend und dann kommt es plötzlich zu Mangandurchbrüchen. Unsere Untersuchungen haben gezeigt, dass solche Filter in der Regel nicht mehr (zufriedenstellend) regeneriert werden können. Als vermutetet Ursache wird von uns angenommen, dass Mangandioxid unter bestimmten Umständen ein Kohlenstofffänger sein kann und ähnlich wie ein Ionentauscher funktioniert. Leider wird durch das Einfangen von Kohlenstoff die Katalyse dauerhaft unterbunden.
Laborversuche konnten zeigen, dass das Granulat zwar mit atomaren Sauerstoff regeneriert werden kann, in der Praxis dieses jedoch kaum durchführbar ist.

Nach unserem Dafürhalten hängt dieses Verhalten von der Kristallstruktur des Granulates ab. Ein Mangandioxidgranulat aus Afrika kann daher bei gleichen Gehalten an MnO2 durchaus andere Filtrationseigenschaften besitzen als ein Granulat aus Brasilien.

2.2. Fremdstoffe

Ammonium, Sulfide und organische Substanzen sollten nicht im Rohwasser enthalten sein. Bei einigen Filtergranulaten wie Birm® ist eine Enteisenung und Entmanganung bei Vorliegen von Schwefelwasserstoff nicht möglich.
Liegt Öl im Wasser vor, auch in Spuren von 0,02 mg/ltr, wird das Filtergranulat im Laufe der Zeit mit einem Ölfilm belegt und vollkommen seiner Filtrationsmöglichkeiten beraubt.
Eine sorgfältige Entölung vor der eigentlichen Filtration ist daher Voraussetzung.

Öl kommt u.a. auch relativ häufig dadurch ins Wasser, weil zum Befüllen des Windkessels mit Druckluft kein ölfreier Kompressor verwendet wird. Da geringe Spuren von Öl nur schwer bemerkt werden, ist oft die Verwunderung groß, warum das Filtergranulat keine Wirkung zeigt. Daher sollte man bei der Fehlersuche unbedingt prüfen, ob ein solcher ölfreier Kompressor auch tatsächlich eingesetzt wird. 

Falls nicht kann man mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass das Filtergranulat durch eine feine Ölschicht deaktiviert worden ist. 

Im Zuge o.a. Prozesse zur Entmanganung können zugleich eine Reihe andere Schwermetalle wie Arsen, Uran, Chrom, aber auch Schwefelwasserstoff herausfiltriert werden. Allerdings muss dann die Filtertechnik entsprechend darauf ausgelegt sein bzw. dimensioniert werden.

2.3. zu hohe Filtergeschwindigkeit

Wir empfehlen, bei der Planung von Anlagen zur Enteisenung/Entmanganung nicht mit allzu optimistischen Filtergeschwindigkeiten zu rechnen. Bei reinen Sandfiltern betragen diese 4-10 mtr/h in Ausnahmefällen 16 mtr/h, bei Hochleistungsgranulaten 12-15 mtr/h und nur selten mehr als 18 mtr/h.

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3. Prinzip der Druckfiltration mit Entmanganungsfilter

Prinzip der Enteisenung und Entmanganung in Schnellfilter
Prinzip einer Enteisenungsanlage

Mit Sauerstoff angereichertes Rohwasser strömt durch das Steuerventil und von oben nach unten durch das Filterbett. Das ausgefällte Eisenhydroxid wird im Filterbett abfiltriert. Das aufbereitete Wasser gelangt unten durch ein Filtersieb und den Düsenstab zum Steuerventilausgang.

Beim Rückspülvorgang schaltet das Steuerventil die Fließrichtung um.
Das Rohwasser strömt durch den Düsenstab nach unten, tritt aus dem Düsenstabsieb aus und fließt von unten nach oben durch das Filterbett. Hierbei müssen die Granulate aufgewirbelt werden. Durch die entstehende Reibung wird das ausgefallene Eisenhydroxid vom Korn gelöst und durch das Steuerventil ausgespült. Bei diesem Vorgang sollte die Filterbettausdehnung möglichst 30% betragen.
Je nach Filtermaterial wird anschließend das Granulat mit Kaliumpermanganat geimpft. Anschließend erfolgt solange eine langsame Spülung, um freie Reste des Regeneriermittels zu verdrängen, bis das Spülwasser klar ist und keine rötliche Färbung mehr feststellbar ist.
Dieser Vorgang erfolgt automatisch, nachdem die Parameter einmal eingegeben wurden.

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4. Warum Entmanganung?

Im Trinkwasser dürfen nach Trinkwasserverordnung dürfen nicht mehr als
-  0,2 mg/l Eisen bzw.
-  0,05 mg/l Mangan
vorhanden sein.

Mangan führt wie in FAQ Entfernung von Eisen beschrieben allerdings zu sehr harten Ablagerungen. Weiterhin können hohe Mengen zur Schwarzfärbung des Wassers führen. Gesundheitliche Bedenken sind also nicht der Grund um Mangan zu entfernen.
Manganentfernung kommt nur für die Betreiber eigener Brunnenanlagen in Frage.

Ebenso wie Eisen ist Mangan ein wichtiges Spurenelement. Wie  immer, wenn übertrieben wird,  kam es lediglich bei massiven langjährigen Gaben von Manganpräparaten zur Störungen des Zentralnervensystems.

Exkurs BSE und Mangan

Man vermutet auch, dass hohe Dosen von Mangan bei gleichzeitigem Mangel an Kupfer zu Veränderungen an Prionen führt. Prione sind normalerweise spiralförmig gefaltet. Fehlt Kupfer in der Nahrung binden sich Prionen an das Mangan, was dann zu einer Faltung in Form eines Wellbleches führt. Dies geht kaskadenartig, ähnlich wie bei umfallenden Dominosteinen vor sich.
Wellblechartige Proteine können jedoch nur schwer abgebaut werden, insbesondere wenn diese dann auch noch Aggregate bilden, womit sie für abbauende Enzyme eine geringere Angriffsoberfläche bieten. Dies führt zu der berüchtigten Plaque mit den Folge von BSE.
Hühnern in Legebatterien werden hohe Dosen Mangan gegeben. Der Hühnerkot wird, man glaubt es kaum, ins Tierfutter eingearbeitet, so dass die Rinder auf diesem Weg recht hohe Mangandosen erhalten. Wenn die Rinder zugleich Präparate gegen die Dasselfliege bekommen, die aber das Kupfer abbauen, ist der Weg zu BSE vorprogrammiert.
 Nebenbei gibt es bis heute keinen Beweis der Übertragbarkeit von BSE durch Nahrungsaufnahme.

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5. Einsatzgebiete von Anlagen zur Entmanganung

Im häuslichen Bereich ist der Einsatz einer Enteisenung bzw. Entmanganung nur dann Vorschrift, wenn ein eigener Brunnen zur Trinkwasserversorgung verwendet wird und die Grenzwerte überschritten werden (Fe 0,2 mg/ltr, Mn 0,05 mg/ltr)

Für die unzähligen Anwendungen im gewerblichen/industriellen Bereich seien nur einige Beispiele angeführt. Hier können jedoch auch erlaubte Mengen bereits störend sein:

  • Dampferzeugung nach dem Elektrodenverdampfungsprinzip
  • Autowaschstrassen
  • Laserschneidmaschinen
  • Gastronomie-Geschirrspüler
  • Gastronomie-Kaffeemaschinen
  • Flaschenwaschanlagen
  • Warmwassererzeugung in Bädern und Hotellerie
  • Schwimmbadwasser
  • Wäschereien
  • Mineralwasserindustrie
  • Brauereien

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6. Welche Entmanganungsanlage soll es denn sein?

6.1. Ausführung der Anlage

Kleinere Entmanganungsanlagen werden von uns ausschließlich als Druckfilteranlagen mir GFK-Filterbehälter angeboten. Bei den Steuerventilen, die zuständig für die Rückspülung und Regeneration sind, können Sie unter Fleck, Siata oder Clack-Ventilen wählen.
Als Standard für Anlagen bis 6 cbm Rückspülleistung haben wir Clack-Ventile vorgesehen, da Sie dort umfangreiche Möglichkeiten der Steuerung zur Verfügung haben.

Im Industriebereich können Sie von uns Anlagen in Edelstahlausführung ab ca 0,6 mtr bis  2,80 mtr Durchmesser mit einer zylindrischen Höhe von bis zu rund 4,50 mtr erhalten.   

6.2. Fahrweise

  • Einfilteranlage
    Je nach Wasseranalyse kann im einfachsten Fall eine Einfilteranlage verwendet werden. Im Kleinanlagenbereich sollte die Eisen- und Mangankonzentration von rund 1mg/ltr nicht überschritten werden
     
  • Mehrfilteranlage
    Da Enmanganungsanlagen recht hohe Rückspülgeschwindigkeiten benötigen, kann es sinnvoll sein, den Wasserstrom aufzuteilen und über zwei Anlagen gleichzeitig zu fahren. Man spricht dann von einem zweistraßigem Betrieb.
    Dadurch wird eine Reduzierung des Filterdurchmessers und somit der Filterfläche erreicht. Eine geringere Filterfläche bedeutet jedoch auch eine geringere notwendige Rückspülleistung. Dies ist sehr wichtig im Hinblick auf die oftmals relativ schwach bemessenen Durchflussleistungen von Brunnenpumpen privater Brunnenbetreiber, jedoch auch bei industriellen oder kommunalen Anwendungen.
    Nachfolgende Tabelle von kleineren Standardanlagen soll dies verdeutlichen:
     
    Durchflussleistung bei gegebener Filter-/Rückspülgeschwindigkeit
    Durchmesser Filterfläche

    Filter- bzw Rückspülgeschwindigkeit

    mm 8 mtr/h 12 mtr/h 65 mtr/h
    304 0,073 0,58 cbm/h 0,97 cbm/h 4,7 cbm/h
    332,7 0,087 0,69 cbm/h 1,04 cbm/h 5,6 cbm/h
    469 0,173 1,38 cbm/h 2,07 cbm/h 11,2 cbm/h
    1300 1,327 10,62 cbm/h 15,92 cbm/h 86,3 cbm/h

    Wenn Sie also beispielsweise rund 2 cbm/h Wasser benötigen und die Anlage mit einer Filtergeschwindigkeit von 12 mtr/h gefahren werden kann, wäre ein Filterdurchmesser von 469mm notwendig. Da die Rückspülleistung bei diesem Durchmesser jedoch um die 11 cbm/h liegen würde, ist in diesem Fall eine zweistraßige Ausführung mit zwei Filtern á 304 mm Durchmesser sinnvoll, da hier lediglich eine Pumpenleistung von 4,7 cbm/h erforderlich wäre und somit trotz der doppelten Ausführung der Filter insgesamt Investitionseinsparungen durch geringere Pumpendimensionierungen möglich sind.

    Es ist empfehlenswert, bei gleichzeitigem Vorliegen von Eisen und Mangan eine oder mehrere Filterstufe nachzuschalten. Dies nennt sich dann mehrstufiger Betrieb. Da der erste Filter naturgemäß stärker wegen der Eisenausfällungen belastet ist, können mit diesem allein unter Umständen nicht die Grenzwerte für Mangan eingehalten werden, so dass im zweiten Filter dann das Restmangan entfernt wird.
    Im privaten Bereich reicht in den allermeisten Fällen entweder eine Einfilteranlage oder eine einstraßige Filteranlage, jedoch mit zwei Filterstufen.

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    7. Was ist sonst noch beim Einsatz von Anlagen zur Entmanganung zu beachten?

    7.1. Druck

    Kleinanlagen werden ausschließlich als Druckfilter betrieben. Bei solchen Druckfiltern muss überprüft werden, ob ein Mindestdruck von 2 bar vorhanden ist. Dieser Druck wird von der Ventilsteuerung benötigt, um die Steuerkolben hydraulisch zu betätigen. Ohne ausreichende Druckverhältnisse kann eine störungsfreie Funktion nicht gewährleistet werden. Sinngemäß ist bei Drücken, die über dem vom Hersteller vorgeschriebenen Maximaldruck liegen (7,5-8 bar), ein Druckminderer vorzusehen.

    Drucklose Filter kommen vorwiegend bei größeren Filtern ab 600mm  Durchmesser im industriellem Bereich zum Einsatz. Nach solchen drucklosen Filtern erfolgt die Druckerhöhung durch eine nachgeschaltete Druckerhöhung.

    7.2. Pumpenleistung

    Die Brunnenpumpe muss genügend Förderleistung für die Rückspülung besitzen, der Brunnen auch einen entsprechenden Zufluss haben.
    Notfalls müssen Windkessel oder ähnliches zusätzlich eingebaut werden.

    7.3. Rückspülleistungen

    Anhalt für benötigte Rückspülleistungen bei verschiedenen Durchmessern und Filtrationsmaterialien:

      D=250 D=300 D=350 D=400 D=450 D=500 D=550 D=600 mm
    MTM 1,0 1,6 2,0 2,6 3,2 4,0 4,9 6,1 cbm/h
    Birm 1,3 1,9 2,4 3,2 4,1 5,2 6,2 7,5 cbm/h
    Greensand 1,6 2,5 3,0 4,0 5,1 6,1 7,2 9,2 cbm/h
    MNO-92
    MNO-85
    Pyrolox
    3,4 5,4 6,5 8,5 11,1 13,2 15,7 20,1 cbm/h

    7.4. Platzverhältnisse

    Bitte überprüfen Sie die Platzverhältnisse. Die Enteisenung kann nach dem Windkessel (sofern vorhanden) eingebaut werden. Das hat zwar den Vorteil, dass der Inhalt des Windkessels zusätzlich zum Rückspülen zur Verfügung steht, der Nachteil ist jedoch, dass der Windkessel im Laufe der Zeit verockert.  Für private Haushalte rechnet man mit einem Platzbedarf von mindestens 100 x 60 cm.

    7.5. Stromversorgung

    Weiterhin muss bei Kleinanlagen ein 230V Stromanschluss (Feuchtraumsteckdose) vorhanden sein.  Bei größeren Anlagen erfolgt die Anschaltung über einen Schaltschrank.

    7.6. freier Ablauf

    Zum Ausspülen des Regenerates muss die Möglichkeit eines freien Ablaufes z.B. durch ein bodennahes Trichtersiphon möglich sein
    Freier Ablauf bedeutet, dass die Rückspülleitung nicht direkt an das Abwassernetz angeschlossen werden darf, sondern das Abwasser frei fallend eingebracht werden muss. Anderenfalls bestünde die Gefahr, dass bei einem Rückstau das Abwasser über die Wasseraufbereitungsanlage in das Trinkwassernetz gelangen könnte.

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GAWU Inh. Harald Mädl, Regensburg, Stand: 25. Mai 2018